Oldenburg - Das Defizit im Klinikum hat erhebliche Auswirkungen auf die Höhe des Eigenkapitals. Das städtische Unternehmen weist zum Stichtag 31. Dezember 2018 einen Beteiligungswert von 16,7 Millionen Euro aus. In den Jahren zuvor lag der Beteiligungswert bei 26 Millionen Euro. Das bedeutet ein Minus um gut ein Drittel, wie aus dem Schlussbericht zum städtischen Haushalt für das vergangene Jahr hervorgeht.

Der im Kernhaushalt angegebene Beteiligungswert am Klinikum habe seit Erstellung der Eröffnungsbilanz konstant 26.040.340,20 Euro betragen, heißt es in dem Bericht. Das Eigenkapital des Klinikums habe sich insbesondere durch die Fehlbeträge der Jahresabschlüsse 2017 und 2018 um rund 35 Prozent im Vergleich zum Anschaffungswert vermindert.

BILANZ ZUR JAHRESMITTE Klinikum Oldenburg sieht sich auf dem Weg der Besserung

Christoph Kiefer
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In Hinblick auf die für die nächsten Jahre für das Klinikum prognostizierten Fehlbeträge sei bereits für den Jahresabschluss 2018 der Stadt eine außerplanmäßige Abschreibung zur Anpassung des Beteiligungswertes vorgenommen worden, schreiben die Controller. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 sei daher ein Beteiligungswert von 16.711.348,16 Euro ausgewiesen.

Die Politik fordert derweil eine bessere Information über die wirtschaftliche Entwicklung des angeschlagenen Tochterunternehmens. Auf einen entsprechenden Antrag der CDU-Ratsfraktion hin bot Oberbürgermeister Jürgen Krogmann regelmäßige Gespräche mit dem Klinikum-Vorstand an. Alle drei Monate sollen sich die Fraktionsspitzen aus erster Hand über die Entwicklung informieren – und damit mit mehr Kompetenz entscheiden – können.

GESUNDHEIT Rückendeckung für Klinikum gefordert

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Eine überraschende Wende zeichnet sich bei der Information der Fraktionen durch den Verwaltungsrat des Klinikum ab. OB Krogmann sprach sich in der jüngsten Ratssitzung dafür aus, dass Ratsvertreter im Aufsichtsgremium des Klinikums ihre Fraktionen informieren. Bislang galt der Grundsatz, Informationen aus dem Verwaltungsrat seien vertraulich zu behandeln. Aus den Fraktionen war wiederholt kritisiert worden, selbst eigene Fraktionsmitglieder dürften nicht über Verwaltungsratssitzungen berichten.

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Christoph Kiefer Reportage-Redaktion (Chefreporter)