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Medizin Ameos plant weitere Tagesklinik

Das Haldensleber Ameos-Krankenhaus will in Wolmirstedt eine psychiatrische Tagesklinik bauen.

Von Juliane Just 08.01.2020, 00:01

Haldensleben l Noch bevor die Mitarbeiter des Ameos-Klinikums im November mit einer Streikwelle begonnen haben, plante das Haldensleber Unternehmen die Erweiterung des Krankenhaus-Ensembles um eine weitere Tagesklinik. Dies bestätigte Klinikdirektor David Kayser auf Volksstimme-Anfrage. Dabei ist vor allem der Standort Wolmirstedt für die Erweiterung in den Fokus gerückt.

Der Grund dafür ist laut David Kayser die Nähe zu Magdeburg. So könnte der Standort in der Börde auch für Patienten aus der Landeshauptstadt interessant sein. Weitere Standorte, die für eine Tagesklinik infrage kommen, sind die Städte Oebisfelde und Stendal.

Der Schwerpunkt der geplanten Tagesklinik soll auf der Kinder- und Jugendpsychiatrie, aber auch Erwachsenenpsychiatrie liegen. Grund für die beantragte Erweiterung war der Krankenhausplan des Landes, der vom Sozialministerium bis zum 1. Januar 2020 aufgestellt werden musste. Ziel der Krankenhausplanung ist es, die Krankenhausversorgung durch ein bedarfsgerechtes, funktional abgestimmtes Netz einander ergänzender Krankenhäuser zu sichern.

Das bedeutet, dass aus Kosten-​ und Qualitätsgründen nicht jedes Krankenhaus ein breites Spektrum an Fachrichtungen vorhalten oder seltener auftretende beziehungsweise sehr schwerwiegende Krankheiten diagnostisch und therapeutischen bewältigen kann. Die Kliniken können also beantragen, in welchen Bereichen sie wachsen wollen.

Zum Jahresende erfuhr David Kayser, dass dem gewünschten Versorgungsauftrag des Ameos-Klinikums vom Sozialministerium nicht stattgegeben wurde. Trotzdem hält der Klinikdirektor an dem Plan fest. „Wir sehen den steigenden Bedarf an Plätzen im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie und arbeiten weiter daran.“

Der Hauptgrund für die Ablehnung: Derzeit existieren noch keine Klinik und keine Mitarbeiter, Ameos ist noch nicht in Vorleistung gegangen. Das Sozialministerium sieht darin ein Risiko, denn dann würde das Klinikum die Leistungen erhalten, bevor die Versorgung sichergestellt ist. Doch laut David Kayser ist das schwierig, denn ein Gebäude müsste erst gefunden werden.

Doch auch wenn die Erweiterung des Ameos-Klinikums vorerst nicht stattfinden kann, gibt es für das Jahr 2021 Veränderungen. So werden die Bereiche Psychiatrie und Somatik zusammengelegt. „Dabei ändert sich nichts an den Gebäuden, lediglich die Abrechnung wird zusammengezogen“, erklärt Kayser. Doch auf dem Papier macht dies einen Unterschied, denn so fällt theoretisch ein Krankenhaus weg – und die geplante Erweiterung damit unter einem anderen Stern stehen.