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Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen neu justieren

Berlin. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen! Sichere und individualisierte Gesundheitsversorgung für Kinder und Jugendliche – in einem Beschluss fordert das SPD-Präsidium die Defizite in diesem Bereich zu beheben. 

Für das gesunde Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen sei es insbesondere wichtig, dass Eltern bei gesundheitlichen Fragen und Problemen ihrer Kinder auf kompetente und gut ausgestattete kinder- und jugendärztliche und –psychiatrische Praxen, auf Kinder- und Jugendkliniken und Sozial-Pädiatrische Zentren (SPZ) vertrauen könnten. 

Kinder bis 14 Jahren machen insgesamt einen Anteil der Bevölkerung in Deutschland von etwa 13 Prozent aus, für die Kindermedizin würden aber derzeit nur 8 Prozent der Gesundheitskosten aufgewendet. Diese Zahlen machten deutlich, dass die Kinder- und Jugendmedizin in den Versorgungsstrukturen ein besonderes Augenmerk verdiene. Kinder und Jugendliche hätten entsprechend der UN-Kinderrechtskonvention ein Recht auf eine bestmögliche, altersgerechte und interdisziplinäre Gesundheitsversorgung. 

Die Forderungen:

  • Sofort 13 Prozent der Mittel des Zukunftsprogramm Krankenhäuser für Kinderkliniken: Ein Wumms für Kindergesundheit! 
  • Verlässliche Finanzierung für innovative Strukturen der stationären und ambulanten Versorgung 
  • Eigene Finanzierungsgrundlagen für Kinderkliniken außerhalb des DRG-Systems 
  • Reform der Fallpauschalen auch für niedergelassene Kinderärztinnen und -ärzte
  • Anreize und eigene Ausbildungselemente für Kinderärzt*innen und Kinderpsychiater*innen 
  • Sichere Medikamente für die besonderen Bedarfe von Kindern und Jugendlichen
  • Erschließung der Möglichkeiten der Telemedizin für die Kinder- und Jugendmedizin
  • Aufbau eines Kompetenznetzes für Forschung und Kooperation im Bereich Kindergesundheit

Auch die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat eine Bundesratsinitiative zur besseren Finanzierung von Kinder- und Jugendstationen in deutschen Krankenhäusern beschlossen. Sie soll am 18. September in der Länderkammer besprochen werden, so Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Sie begründete, dass Kinder- und Jugendstationen vor allem im ländlichen Raum finanzielle Schwierigkeiten hätten. Das Ziel sei ein besseres Finanzierungssystem. 

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin erklärte zum Vorstoß aus Mecklenburg-Vorpommern, Kindermedizin rechne sich in einem rein nach ökonomischen Prinzipien aufgebauten System der Krankenhausfinanzierung nicht. Die Schließung von Kinder- und Jugendkliniken sei die ausschließlich wirtschaftlich begründete Folge, mit der bitteren Konsequenz, dass der Staat die medizinische Daseinsfürsorge für die Kinder nicht mehr garantieren könne. Die Gesellschaft verweist darauf, dass Deutschland die UN-Kinderrechtskonvention unterzeichnet hat, in der der jungen Generation das Recht auf ein Höchstmaß auf Gesundheit zuerkannt wird. 


Die DGKJ fordert mit der Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland e.V. (GKinD), dem Verband leitender Kinder- und Jugendärzte und Kinderchirurgen Deutschlands e.V. (VLKKD) und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ) schon seit langem eine Adaptation des Fallpauschalen-Systems, um die Besonderheiten der Kinder- und Jugendmedizin ausreichend finanzieren zu können. Das sei möglich, wenn der politische Wille dazu da ist. 

„Wir wollen eine Umsetzung unserer Forderungen innerhalb des Fallpauschalensystems (DRG) bewirken“, erläutert der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Priv.-Doz. Dr. Burkhard Rodeck: „Wenn unseren Forderungen nicht nachgekommen wird, ist der Ausstieg aus dem Fallpauschalensystem zwar eine Option, benötigt aber eine klare Alternative. Ein alleiniger Ausstieg ohne ein umsetzungsfähiges und tragendes neues Konzept bliebe weiterhin die Antwort schuldig, wie Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin zukünftig auskömmlich finanziert werden sollen.“
Das Problem sei seit Jahren bekannt und wurde an verschiedenen Stellen vorgetragen. 





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