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Klinikum Bettenzahl bleibt im Krankenhaus Zeitz unverändert

Ausverkauf oder Gewinn? Leser sind sich uneins über Entwicklung am SRH Klinikum Zeitz. Überwachungspflege soll verstärkt werden.

Von Angelika Andräs 20.10.2021, 05:45
SRH-Klinik Zeitz
SRH-Klinik Zeitz Foto: Stedtler

Zeitz/MZ - Intensivpatienten aus Zeitz können seit Oktober nach erfolgter Erstbehandlung ins SRH Wald Klinikum Gera verlegt werden. Damit steht keine Schließung, wie Gerüchte besagten, der Intensivstation (ITS) im SRH-Klinikum in Zeitz im Raum, sondern eine verstärkte Kooperation der Kliniken. Diese Informationen stießen auf ein unterschiedliches Echo. „Das ist der scheibchenweise Ausverkauf von Zeitz“, schreibt zum Beispiel Steffi Beutler, „Erstbehandlung in Zeitz, dann Weitertransport. Wie wir es befürchtet haben“. Andere Leser, wie Anja Krause oder Dirk Waldemar, sehen es anders: Eine Verlegung auf eine Intensivstation, die einen Patienten schlussendlich besser versorgen könne, sei doch nur gut für den Patienten. Schließlich gebe es auch ein Herzzentrum in Leipzig oder eine Unfallklinik in Halle.

Gemeinsamer Chefarzt

Die Kooperation findet auch darin ihren Ausdruck, dass der Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am SRH-Wald-Klinikum Gera Dr. Falk Gonnert auch Chefarzt der Zeitzer Station ist. Auch er und sein leitender Oberarzt Jan Dittmann bestätigen noch einmal, dass alle intensivmedizinisch zu betreuenden Patienten zuerst in Zeitz behandelt werden. „Die vorhandene Ausstattung und die Bettenzahl bleiben in Zeitz unverändert. Intensivbetten für die Erstversorgung werden weiter vorgehalten“, so Gonnert. „Vorrangig aber wird die Station für die Intensivüberwachungspflege, IMC-Station (Intermediate Care), von Patienten der Inneren Medizin genutzt.“ Das Klinikum verbessere so nachhaltig die Versorgung von internistischen Patienten, die einen erhöhten Überwachungs- und Pflegeaufwand für ihre Genesung benötigen. Die IMC-Station liegt laut Klinikum von ihren Versorgungsaufgaben zwischen ITS und Normalstation. Ziel sei es, dass die Erkrankten nach der Phase der Intensivpflege auf die Normalstation zurückkehren.

Probleme durch Hacker

Jan Dittmann wies zusätzlich noch darauf hin, dass man sich aufgrund der fehlenden Internetverbindung im Klinikum, was aktuell noch eine Sicherheitsmaßnahme nach dem Hackerangriff auf SRH gewesen sei, noch nicht wieder regulär im Ivena-System eintragen könne. Wobei Ivena Interdisziplinärer Versorgungsnachweis bedeutet. „Dieses Onlinesystem nutzen wir, so wie alle Krankenhäuser, um unsere Ressourcen einzutragen. Somit finden die Rettungsleitstellen über Ivena ein freies Krankenhaus für Patienten.“

Eine korrekte Darstellung der freien ITS-Betten sei seit einiger Zeit aus technischen Gründen noch nicht wie gewohnt möglich, aber in Aussicht gestellt.