Gilt das auch für die Stadtklinik Werdohl?
Im Prinzip ja. Allerdings haben wir für Werdohl festgelegt, dass dieses Haus unbedingt coronafrei bleiben soll.
Wie können Sie das erreichen?
Patienten, die in Werdohl ankommen, aber verdächtig sind, vom Coronavirus befallen zu sein, werden sofort nach Lüdenscheid gebracht. Lüdenscheider Patienten, die zum Beispiel in die Geriatrie nach Werdohl sollen, werden erst nach einer negativ verlaufenen Testung nach Werdohl verlegt.
Wie sieht die bisherige Coronapatienten-Statistik des Klinikums aus?
Wir hatten 57 Patienten insgesamt, davon mussten 22 intensivmedizinisch behandelt und von diesen Menschen 19 beatmet werden. 14 Patienten sind leider verstorben.
Gab es unter den Mitarbeitern der Märkischen Kliniken Corona-Erkrankte?
Ja, fünf Mitarbeiter erkrankten, von denen sich allerdings niemand im Dienst angesteckt hatte. 53 unserer Mitarbeiter wurden als Kontaktpersonen in Quarantäne gesteckt.
Gab es in Ihrem Hause einen Corona-Krisenstab?
Ja, wir haben gleich zu Beginn einen Krisenstab gebildet. Ihm gehören unter anderem die Geschäftsführung, der Ärztliche Direktor, der Leitende Intensivmediziner, der Leiter der Notaufnahme, die Pflegedirektion, aber auch zum Beispiel die Leiter des Einkaufs und der Apotheke an. Dieser große Krisenstab besteht aus ungefähr 15 Mitarbeitern. Dann gibt es noch einen Kern-Stab, der aus Geschäftsführung, Ärztlichem Direktor, Pflegedirektorin und dem Leiter der Notaufnahme besteht.
Wie oft tagen Sie?
Anfangs täglich. Nach einigen Wochen sind wir auf dreimal wöchentlich zurückgegangen und treffen uns jetzt im Wochenrhythmus.
Patientenbesuche sind in Ihren Häusern derzeit nur unter sehr eng gefassten Bedingungen möglich. Wird sich das ändern?
Wir arbeiten daran, in der nächsten Woche eine etwas gelockerte Besuchsregelung an den Start zu bringen. Dies geschieht in Absprache mit dem Gesundheitsamt des Märkischen Kreises. Ziel ist es, die Besuchsmöglichkeiten zu erweitern, ohne dabei unsere Kontrollmöglichkeiten zu überfordern. Wir müssen unbedingt darauf achten, dass kein Besucher das Virus ins Haus trägt.