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Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim: Startschuss für Neubau-Arbeiten

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Landrat Jan Weckler (l.) hat bei seinem Besuch die Baugenehmigung für den ersten Abschnitt der Erweiterung des Hochwaldkrankenhauses im Gepäck - sehr zur Freude von GZW-Geschäftsführer Dirk M. Fellermann.	FOTO: PM
Landrat Jan Weckler (l.) hat bei seinem Besuch die Baugenehmigung für den ersten Abschnitt der Erweiterung des Hochwaldkrankenhauses im Gepäck - sehr zur Freude von GZW-Geschäftsführer Dirk M. Fellermann. FOTO: PM © pv

Am Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim kann es mit den Arbeiten für den Neubau losgehen. Die Baugenehmigung für Abschnitt eins wurde überreicht. Es geht um die Erweiterung des OP-Traktes.

Seit mehr als zwei Jahren wird intensiv geplant, nun steht die Inangriffnahme des ersten von vier Bauabschnitten für den auf 60 Millionen Euro veranschlagten Neubau am Hochwaldkrankenhaus unmittelbar bevor. Rechtzeitig vor dem geplanten Beginn der Erdarbeiten Anfang Juni hat Landrat Jan Weckler am Freitag Dr. Dirk M. Fellermann, Geschäftsführer des Gesundheitszentrums Wetterau (GZW), zu dem das Krankenhaus gehört, die Baugenehmigung für den ersten Abschnitt überbracht. Dieser umfasst die Erweiterung des Operationstraktes und der Sterilgutaufbereitung.

Historie mit einigen Erweiterungen

Mit dem Bau des Hochwaldkrankenhauses als Ersatz für eine viel zu klein gewordene Vorgängereinrichtung in der Karlstraße (gegenüber der Synagoge) hatte die Stadt Anfang der 1930er Jahre auch ihrer über die Jahrzehnte gewachsenen Bedeutung als Kurstadt Rechnung getragen. Danach wurde das Krankenhaus mehrfach den geänderten und gestiegenen Anforderungen des Gesundheitssystems angepasst.

Kernstück des Hochwaldkrankenhauses ist der ab 1933 errichtete und 1935 eingeweihte, zweigeschossige Altbau, der 1964 um ein westlich gelegenes Personalwohnheim ergänzt wurde. 1966 erfolgte die Aufstockung des Bettenhauses um zwei Stockwerke, doch der Bedarf an Betten stieg stetig. In den Jahren 1992 und 1996 wurden deshalb in zwei Bauabschnitten jeweils im rechten Winkel zum Altbau ein südlicher Querbau (mit Endoskopie, Radiologie und Ambulanz im Erdgeschoss und darüber drei Betten-Geschossen) und ein nördlicher Querbau mit weiteren Stationsflächen errichtet.

2001 ging der an die Ostfassade des Altbaus angeschlossene Neubau des Operationstraktes in Betrieb. Im Untergeschoss des Gebäudes, das aufgrund der Hanglage des Grundstücks natürlich beleuchtet ist, fand die zentrale Sterilgutaufbereitung ihren Platz.

2011 wurde die Notfallaufnahme des Krankenhauses durch einen Anbau zur IDA (interdisziplinäre Aufnahme) erweitert. Ein Jahr zuvor war bereits westlich des Krankenhauses das Facharzt- und Servicezentrum errichtet worden.

Anlässlich der Übergabe der Baugenehmigung für den ersten Bauabschnitt des aktuellen Neubau-Projektes würdigte Landrat Weckler die Bedeutung der Krankenhäuser: »In der Coronakrise hat sich gezeigt, wie wesentlich eine strukturierte und adäquate Gesundheitsvorsorge ist. Dazu gehört die Verfügbarkeit von ausreichend Allgemein- und Intensivbetten ebenso wie des entsprechend qualifizierten Personals. Wir freuen uns, dass wir im Wetteraukreis dank des kommunalen Gesundheitszentrums Wetterau gut aufgestellt sind und es mit dem Neubau auch bleiben werden«, betonte Weckler.

Enorme staatliche Förderung

Zur Finanzierung des derzeit auf 60 Millionen Euro plus Einrichtungskosten geschätzten Neubaus verwies der Landrat auf die 15 Millionen Euro, die von den Gesellschaftern kommen sollen. Ein Lob richtete er an Geschäftsführer Fellermann, der dem GZW erhebliche Fördermittel (26,2 Millionen Euro aus dem Strukturfonds, zehn Millionen Euro Landes-Krankenhausförderdarlehen) gesichert hat. »Zusammen mit den für den ersten Bauabschnitt bereits bewilligten sieben Millionen Euro und einer Aufstockung der Pauschalförderung um 3,5 Millionen Euro ergibt dies eine staatliche Förderquote für die geplante Baumaßnahme von aktuell rund 75 Prozent - das ist außergewöhnlich!«, stellte Weckler fest.

Anfang Juni werden die Erdarbeiten für den ersten Bauabschnitt beginnen, mit dem der Operationstrakt nicht nur um einen OP-Saal, sondern auch um einen Rüstplatz erweitert wird, durch den die OP-internen Abläufe weiter optimiert werden. Vergrößert wird im Vorgriff auf die Zusammenlegung der stationären Versorgung für die westliche Wetterau am Standort Bad Nauheim auch die Sterilgutaufbereitung.

In den vergangenen Wochen waren bereits die Fenster im Untergeschoss des Krankenhaus-Altbaus sowie die nördliche Tür des OP-Traktes staubdicht verschlossen, ein Bauzaun sowie ein Gerüst errichtet worden, das für Arbeiten an den Fassaden des OP-Traktes sowie des Krankenhaus-Altbaus benötigt wird.

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