Personalausfälle setzen auch Wiesbadens Kliniken zu
Nicht nur das Personal fehlt, auch die Zahl der Covid-Patienten nimmt an der HSK wieder zu. Das hat Auswirkungen auf planbare Eingriffe.
WIESBADEN. Wegen Personalausfällen ist die Situation in den Kliniken in Wiesbaden sowie der Region angespannt. Das berichtet Prof. Ralf Kiesslich, der Medizinische Geschäftsführer der Helios-Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken (HSK). Die HSK sind als koordinierendes Haus für das Versorgungsgebiet bis Limburg-Weilburg zuständig. Trotz des derzeitigen Personalmangels sei die Patientenversorgung aber aufgrund der „guten Zusammenarbeit“ der Wiesbadener Kliniken weiter möglich. Doch deswegen und wegen der steigenden Covid-Patientenzahl, gebe es wieder eingeschränkte Kapazitäten bei Betten sowie bei planbaren Eingriffen.
Wie Kiesslich berichtet, wurden am Freitag im Versorgungsgebiet insgesamt 118 Covid-Patienten auf einer Normal- und 13 auf einer Intensivstation versorgt. In Wiesbaden allein waren es 79 Patienten auf Normal- und vier auf Intensivstation. Von ihnen lagen 51 Normal- und zwei Intensivpatienten an den HSK. Zum Vergleich: Vor drei Wochen waren es an den HSK drei Intensivpatienten, aber nur 33 Betroffene auf der Normalstation.
In Wiesbaden ist man bisher nicht im „Notfallbetrieb“
Wie berichtet, hatte die Uniklinik Gießen wegen Personalengpässen entschieden, unter strengen Auflagen positiv getestetes Personal einzusetzen – was aufgrund eines hessischen Erlasses möglich ist. „Bei sehr hohem Ausfall von Mitarbeitern“ könnten Kliniken einen „Notfallbetrieb“ anmelden, erklärt Kiesslich: mit den Stufen gelb, rot und blau. In Wiesbaden sei man vergangene Woche aber noch zu dem Schluss gekommen, „dass wir im grünen Modus verbleiben“, weil der Ausfall noch zu kompensieren war. „Wir stimmen uns in der AG Kliniken alle 14 Tage ab. Ein Krankenhaus hat aber immer die Möglichkeit, sich auch tagesaktuell in den Notfallbetrieb zu begeben.“