Hackerangriff Die Düsseldorfer Universitätsklinik will bald wieder Notfälle versorgen

Düsseldorf · Das Krankenhaus ist seit beinahe 14 Tagen von der Notfallversorgung abgemeldet. Die Wiederherstellung der Daten sei komplex, betont ein Sprecher.

 Seit dem 10. September ist die Düsseldorfer Universitätsklinik durch einen Hackerangriff weitgehend lahmgelegt.

Seit dem 10. September ist die Düsseldorfer Universitätsklinik durch einen Hackerangriff weitgehend lahmgelegt.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Die Universitätsklinik (UKD) erwartet, dass im Laufe dieser Woche die Notfallversorgung wieder aufgenommen werden kann. Interne und externe IT-Experten arbeiteten Tag und Nacht an der Wiederherstellung der Systeme. „Die Datenmengen sind enorm, nicht zuletzt durch die bildgebenden Verfahren“, sagte Kliniksprecher Tobias Pott am Dienstag. Nach neuen Erkenntnissen der Behörden haben möglicherweise Hacker, die von Russland aus agiert haben könnten, eine Schadsoftware in das System eingebracht, die schon früher verwendet wurde. 

Seit beinahe 14 Tagen ist das UKD von der Notfallversorgung abgemeldet. Andere Kliniken übernehmen die Behandlung und sind dadurch stärker ausgelastet. „Eine vorübergehende Abmeldung aus dem Notfallsystem ist nichts Ungewöhnliches, nur bei Universitätskliniken kommt es fast nie vor. Üblicherweise sind wir der Fels in der Brandung“, sagt der Sprecher und betont: „Wir wollen schnell, aber eben auch sicher in die Notfallversorgung zurückkehren.

Am Freitag hatte die Kölner Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt wegen möglicher fahrlässiger Tötung eingeleitet. Hintergrund ist der Tod einer Frau, die vom Rettungsdienst statt in das UKD in eine Wuppertaler Klinik gebracht wurde. Offenbar wird geprüft, ob der weitere Weg eine Rolle beim Ableben der Patientin gespielt haben könnte. Zu den Gründen für die Fahrt nach Wuppertal sagt ein Stadtsprecher: „Aufgrund der Symptomatik und der daraus resultierenden Diagnose des Notarztes benötigte die Patientin eine Fachabteilung, die in Düsseldorf nur im UKD vorgehalten wird. Das nächste verfügbare Krankenhaus für dieses Krankheitsbild befand sich in Wuppertal.“

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