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Lesetipp

Was Künstliche Intelligenz für O und U bedeutet

© peshkova / Adobe Stock

Maschinen und Computerprogramme mit Künstlicher Intelligenz (KI) enthalten Algorithmen, mit denen sie von selbst lernen und ihr Verhalten anpassen können – ganz ohne menschliches Zutun. In der Medizin entstehen dadurch völlig neue Behandlungsoptionen: Von Apps für die Früherkennung von Krankheiten bis hin zu personalisierten Therapien. Auch in der Orthopädie und Unfallchirurgie ist KI keine reine Fiktion mehr. So könnten ihre Potenziale beispielsweise bei der Analyse von Symptomen, radiologischen Bildern, klinischen Datensätzen und im OP eine Rolle spielen. Zu diesem Thema hat ein Team der AG Digitalisierung der DGOU einen Artikel veröffentlicht, der jetzt in der Fachzeitschrift „Der Chirurg“ erschienen ist.

 

Auch wenn bisher in der klinischen Routine kaum KI-basierte Anwendungen in O und U stattfinden – sei es aufgrund gesetzlicher Rahmenbedingungen, ethischer Überlegungen oder der fehlenden Produktreife für eine flächendeckende Anwendung – es bestehe ein großer Bedarf für KI-Anwendungen, um die menschliche Wahrnehmung und Erfahrung zu unterstützen, betont PD Dr. David Alexander Back, Leiter der AG Digitalisierung und einer der Autoren des Artikels.

Eine künftige Anwendung von KI sei beispielsweise in der Bildgebung gut denkbar. Diese nimmt in O und U sowohl bei der Diagnostik und der Indikationsstellung, als auch im Rahmen der Ergebnis- und Verlaufskontrolle eine zentrale Bedeutung ein. Schon heute sind Bildgebungsverfahren weitestgehend digitalisiert, die Entscheidung über Diagnose und Therapie fällt aber weiterhin der Mensch, also der Arzt. Laut Dr. Thorsten Tjardes, einem weiteren Autor des Artikels, wäre es in naher Zukunft denkbar, die Digitalisierung mit KI zu kombinieren, um so die Bildgebung hinsichtlich Genauigkeit, Sicherheit und Geschwindigkeit zu verbessern.  Das zeige beispielsweise bereits eine internationale Studie mit distalen Radiusfrakturen, in der KI bei der Bildinterpretation genutzt wurde: Die Fehlinterpretationsrate der Ärzte konnte durch die unterstützende Nutzung von KI um 47 Prozent gesenkt werden.   

Welche weiteren Potenziale von KI auch in O und U im diagnostischen, operativen oder edukativen Umfeld genutzt werden können und welche Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden müssen, darüber informiert der Artikel „Künstliche Intelligenz in Orthopädie und Unfallchirurgie“ in der Fachzeitschrift „Der Chirurg“.

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