Weiden in der Oberpfalz
28.04.2019 - 10:39 Uhr

Zum Thema Krankenhauslandschaft: Landrat fordert Versorgungsgutachten

Eigentlich geht es beim Besuch der bayerischen Gesundheitsministerin an der OTH um Studiengänge und den weiteren Ausbau des Bereichs Medizintechnik. Doch dann meldet sich Landrat Andreas Meier mit einem besonderen Anliegen zu Wort.

Um die Zukunft der Kliniken Nordoberpfalz AG auf sichere Beine zu stellen, forderte Landrat Andreas Meier (links) beim Besuch von Gesundheitsministerin Melanie Huml (Vierte von links) ein Versorgungsgutachten über die Krankenhauslandschaft in der Region. Mit dabei Vertreter aus der regionalen Politik und von der Hochschule.

Das Lob der Gesundheitsministerin Melanie Huml für die gute Zusammenarbeit der beiden Landkreise Neustadt und Tirschenreuth mit der Stadt Weiden in der Gesundheitsregion Plus hörte Landrat Andreas Meier sicher sehr gerne. Huml hatte auf andere Regionen verwiesen, wo sich selbst nur eine Stadt und ein Landkreis nicht vertragen würden. Die Ministerin forderte auch, "man muss über die Stadtgrenzen hinaus denken".

Diese Bemerkung animierte Landrat Meier womöglich zu seiner Wortmeldung, denn ihm brannte ein anderes wichtiges Thema im Gesundheitswesen der Region noch viel mehr unter den Nägeln. Die Sorge um die Zukunft der Kliniken Nordoberpfalz AG. "Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir uns neue konzeptionelle Leitlinien geben müssen", begann Meier seine Ausführungen. Unter Bezug auf die Nachbarregion Amberg stellte Meier fest: "Wir müssen eventuell größer denken." Ein Versorgungsgutachten über die Krankenhauslandschaft in der Region könnte die Situation genauer analysieren. Mit Blick auf die Ministerin bedauerte Meier: "Leider wurden unsere Fachanträge dafür nicht genehmigt." Noch deutlicher wurde er dann mit den Worten: "Wir brauchen das große Picture." Eine Antwort der Ministerin auf das Ansinnen des Landrats blieb allerdings aus.

Hintergrund für die deutlichen Worte von Meier sind die Beschlüsse in der Aufsichtsratssitzung der Kliniken Nordoberpfalz AG am 10. April und die sich anschließende öffentliche Diskussion (wir berichteten). Unter anderem ging es um die Auslagerung des Reinigungsdienstes, die Gründung einer Dienstleistungsgesellschaft, die Erweiterung des Vorstands sowie um generelle Maßnahmen zur Verbesserung der angespannten Finanzlage der Kliniken AG.

Dass sich eines Tages Lösungsmöglichkeiten aus der Zusammenarbeit im Verbund Gesundheitsregion Plus ergeben könnten, deutete OTH-Dekan Professor Clemens Bulitta an. Erste Aktionen wie die Durchführung eines Hackathons zur Entwicklung innovativer Lösungsvorschläge für das regionale Gesundheitswesen gäben Anlass zum Optimismus. Unter anderem sei auch eine neue Professur für Prozessketten in der medizinischen Versorgung eingerichtet worden. Schließlich beschäftige sich das neue "Medical Valley Kompetenzzentrum" an der OTH in Weiden intensiv mit den Problemen der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum.

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