ver.di fordert Kehrtwende in der Krankenhauspolitik
Angesichts der sich verschärfenden Corona-Krise verlangen die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und betriebliche Interessenvertretungen aus Krankenhäusern von den Parteien der zukünftigen Ampelkoalition, die nötigen Schlussfolgerungen aus den Erfahrungen in der pandemie zu ziehen. „Erneut wird von den Beschäftigten der Krankenhäuser gefordert, in der vierten Welle der Pandemie über ihre Grenzen zu gehen. Sie brauchen nicht nur lobende Worte, sondern die Gewissheit, dass die Probleme endlich grundlegend angegangen werden“, erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler bei einer Tagung von 180 betrieblichen Interessenvertreterinnen und Interessenvertretern aus Krankenhäusern und Unikliniken in Berlin. „Die Pandemie legt gnadenlos offen, was im gesundheitswesen schiefläuft. Dass rund 30 Prozent der intensivbetten nicht zur Verfügung stehen, weil das erforderliche personal fehlt, ist Ergebnis einer verfehlten Gesundheitspolitik. Die neue Koalition muss dringend eine Kehrtwende einleiten.“ […]
SPD, Grüne und FDP fordern zudem auf, im Koalitionsvertrag die Abschaffung des Finanzierungssystems über fallpauschalen (Diagnosis Related Groups, drg) zu vereinbaren. „Das DRG-System hat nicht eingelöst, was man sich davon versprochen hatte – im Gegenteil, es führt zu gefährlichen Fehlsteuerungen. Deshalb muss es durch eine bedarfsgerechte finanzierung aller Krankenhausleistungen ersetzt werden, inklusive der Vorhaltung von Kapazitäten für außergewöhnliche Ereignisse.“
Quelle: ver.di