Sport-Traumatologen fordern Korrekturen bei Hybrid-DRGs

GOTS warnt vor Versorgungsverschlechterung bei komplexen Sportverletzungen

Die Einführung der Hybrid-DRGs gefährdet nach Ansicht der Sport-Traumatologen die hochwertige Versorgung orthopädisch-unfallchirurgischer Eingriffe – insbesondere bei Sportverletzungen. Die pauschale Abrechnung individueller Implantate und Transplantate führe zu einem Qualitätsverlust und ignoriere die notwendige Individualität vieler Eingriffe, so die Kritik.

Die Hybrid-DRGs sind bislang undifferenziert aus den stationären DRGs abgeleitet wurden. Die im EBM sinnvolle Kategorisierung nach Schweregraden wurde aufgegeben und stattdessen Fälle mit sehr unterschiedlichen Komplexitäten und Kosten zusammengeführt und gleich vergütet.

Für die Kalkulationen wurden nicht die vollstationären Fälle, sondern nur die Kurzliegerfälle mit Unterschreitung der Mindestverweildauer herangezogen. Dies entspricht DRGs mit deutlichem Abzug der Vergütung. In der Summe resultieren unterkalkulierte Hybrid-DRG, deren Bewertungen teilweise unter EBM-Niveau liegen.

Dennoch sollen 2026 weitere 1 Million Fälle in das Hybrid-DRG System überführt werden. Der politisch gewollte Anreiz wird so verfehlt. Das trifft Krankenhäuser als auch Vertragsärzte gleichermaßen.

An dieser Unterkalkulation wird in Zukunft auch die chirurgische Ausbildung leiden, da das stramme ökonomische Korsett ein strukturiertes Heranführen an orthopädisch und unfallchirurgische Operationen unmöglich macht.

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