Sächsische Gesundheitsakteure begrüßen Doppelhaushalt 2025/2026
Wichtiger Schritt für die Gesundheitsversorgung, doch strukturelle Herausforderungen bleiben bestehen
Die sächsischen Partner im Gesundheitswesen, darunter die AOK PLUS, die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen, die Krankenhausgesellschaft Sachsen, die Sächsische Landesärztekammer und der Verband der Ersatzkassen (vdek) Landesvertretung Sachsen, zeigen sich erleichtert über die Verabschiedung des Doppelhaushaltes 2025/2026 durch den Sächsischen Landtag. Die Rücknahme geplanter Kürzungen und gezielte Aufstockungen sichern zunächst die Handlungsfähigkeit, erfordern aber weiterhin konkrete Maßnahmen zur nachhaltigen Bewältigung struktureller Herausforderungen.
Nach intensiven Verhandlungen und Gesprächen konnte eine Einigung erzielt werden, die von den sächsischen Zielbildpartnern als bedeutender Schritt gewertet wird. Die konstruktive Zusammenarbeit der Landtagsfraktionen und die Mitwirkung der sächsischen Ministerien stellen wichtige Weichen für die zukünftige Gesundheitsversorgung.
Handlungsfähigkeit gesichert, Reformen erfordern mehr
Trotz der initialen Entlastung betonen die Akteure, dass die Einigung allein nicht ausreichen wird, um die strukturellen Herausforderungen im sächsischen Gesundheitswesen nachhaltig zu bewältigen. Insbesondere im Rahmen der anstehenden Krankenhausstrukturreform braucht es mehr als Ankündigungen. Die Investitionsspielräume müssen jetzt mit konkreten Entscheidungen und verbindlichen Zusagen untersetzt werden, um Versorgungsqualität, Erreichbarkeit und Wirtschaftlichkeit in Einklang zu bringen. Der neu geschaffene Sachsenfonds soll hierfür Spielräume eröffnen, dessen tatsächlicher Umfang jedoch abzuwarten bleibt. Die Partner fordern, dass gesetzliche Pflichtaufgaben künftig wieder im Regelhaushalt abgebildet werden.
Fokus auf Qualität, Digitalisierung und ländliche Versorgung
Die Qualität in der medizinischen Versorgung soll auch künftig auf hohem Niveau gehalten werden. Dafür müssen strukturelle Veränderungen realistisch und machbar gestaltet werden. Um die ambulante Versorgung zukunftsfest zu machen, setzen die Akteure auf Konzepte, die Qualität sichern, Personal entlasten und die Stärken ländlicher Regionen gezielt fördern. Klare Leistungsprofile und gezielte Investitionen sollen auch die Kliniken nachhaltig stärken. Dabei ist es essenziell, die im Haushalt verbleibenden Mittel effektiv und zielgerichtet für Digitalisierung und Telemedizin zu nutzen.
Stärkung der kommunalen Pflege
Ein weiterer positiver Aspekt des Haushaltes ist die deutliche Förderung der kommunalen Pflege durch die Erhöhung der Pflegebudgets und die Stärkung alltagsunterstützender Angebote. Dies wird als klares Bekenntnis zur regionalen Verantwortung und zur Unterstützung pflegender Angehöriger gewertet – ein wichtiger Schritt angesichts des Fachkräftemangels. Die institutionelle Verankerung des Sächsischen Pflegerates ist zudem ein wichtiger Fortschritt, um die Perspektiven und Interessen des Pflegepersonals systematisch zu berücksichtigen.