Ohne gemeinsames Zielbild ergeben Einzelmaßnahmen keine Krankenhausstrukturreform
26. Plattform Gesundheit des IKK e.V. / Weiterentwicklung des DRG-Systems, Verstärkung der sektorenübergreifenden Versorgung und bessere Ressourcennutzung / Kritik an der Ausgrenzung der gemeinsamen Selbstverwaltung beim Diskussionsprozess
Die Krankenhäuser als Rückgrat der medizinischen Daseinsvorsorge sind selbst akut behandlungsbedürftig. Zur Entwicklung und Umsetzung einer großen Krankenhausstrukturreform bedürfe es eines klaren gemeinsamen Leitbilds von Bund und Ländern sowie Krankenhäusern und Kostenträgern. Dies sei essentiell, um daran überhaupt die Eckpunkte für eine Gesamtreform konstruktiv und nachhaltig ausrichten zu können. Dies ist das Fazit der gestrigen 26. Plattform Gesundheit des IKK e.V. Unter der Überschrift „Deutschlands Krankenhäuser: Problem oder Lösung einer zukunftsfähigen Versorgung?“ diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Gesundheitswirtschaft sowie über 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort und digital zugeschaltet.
Hans-Jürgen Müller, vorstandsvorsitzender des IKK e.V., macht in seiner einführenden Rede deutlich, wie dringend eine Krankenhausreform geboten sei: „Wir befürchten, dass es ohne zügige politische Veränderungen mittelfristig zu einer Verschlechterung der Versorgungsqualität oder zu einer ‚kalten strukturreform‘ kommt.“ Das System „krankenhaus“ leide an diversen Stellen. Sein Fazit: „Für eine Krankenhausreform bedarf es dringend einer Überprüfung der Strukturen, und zwar sowohl innerhalb des stationären Bereichs als auch zwischen ambulant und stationär.“ Die Corona-Pandemie, der Ukraine-Konflikt und die Energiekrise verschärften die Situation. Aber die aktuelle Strategie der Bundesregierung sei da auch keine Lösung: Die Bundesregierung spanne einen Rettungsschirm nach dem anderen auf. „Aber ich bin mir sicher“ so IKK-Vorstandsvorsitzender Müller, „mit der finanziellen Gießkanne lassen sich die Probleme nicht lösen.“ […]