NKG-Indikator 2024: Wirtschaftliche Situation und Erwartungen der Krankenhäuser in Niedersachsen
Die aktuelle Umfrage der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG) zeichnet ein düsteres Bild der wirtschaftlichen Lage der Kliniken in Niedersachsen: Nur noch jede zehnte Klinik rechnet für das Jahr 2024 mit einem positiven Ergebnis, während neun von zehn Einrichtungen perspektivisch in ihrer Existenz bedroht sind. Vorstandsvorsitzender Rainer Rempe fordert von der Bundes- und Landespolitik rasche finanzielle Stabilisierung, unter anderem durch Inflationsausgleich und Überbrückungsfinanzierungen bis 2027, um die angestrebte Krankenhausreform überhaupt realisierbar zu machen.
Der NKG-Indikator zeigt, dass 88 Prozent der Kliniken ihre laufenden Kosten nicht mehr aus den Erlösen der Patientenbehandlung decken können und 71 Prozent aufgrund der angespannten Finanzlage keine Rücklagen bilden konnten. Zudem plant jedes vierte Krankenhaus Leistungseinschränkungen, was die Versorgungssituation weiter verschärfen könnte. Für das Jahr 2025 erwarten mehr als die Hälfte der Kliniken eine weitere Verschlechterung ihrer finanziellen Lage.
Das Vertrauen der Kliniken in die angekündigten Reformziele sinkt weiter, da die meisten Krankenhäuser skeptisch sind, ob die Reform eine nachhaltige Existenzsicherung, höhere Behandlungsqualität und geringere bürokratische Hürden erreicht. Die NKG appelliert an die Landespolitik, am 22. November im Bundesrat eine Nachbesserung im Vermittlungsausschuss zu fordern.