Massive Unterfinanzierung bayerischer Krankenhäuser mit fatalen Folgen für die klinische Versorgung in Bayern
„Die deutschen Krankenhäuser sind in Gefahr. Die Personalnot wird immer größer. Rund 60 % der Krankenhäuser machen bereits Verluste. … Die Bundesregierung muss jetzt handeln und dringend einen Inflationsausgleich für die Krankenhäuser auf den Weg bringen, ansonsten zwingt sie die Krankenhäuser zu flächendeckendem Personalabbau. Gemeinsam mit den Krankenhäusern muss die angekündigte Reform der Krankenhausversorgung und des Finanzierungssystems auf den Weg gebracht werden.“ *1) Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern schließt sich dieser Aufforderung an. Sie wird auch von der Bayerischen Krankenhausgesellschaft unterstützt. *2)
„Insbesondere in Bayern ist die flächendeckende klinische Versorgung bereits akut gefährdet.“ erläutert Klaus Emmerich, Klinikvorstand i.R. Sprecher der Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern. „In 115 Postleitzahlregionen erreichen die EinwohnerInnen ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung einschließlich Notfallversorgung nicht einmal mehr innerhalb von 30 Fahrzeitminuten. Dies kann bei eskalierendem Krankheitsverlauf lebensentscheidend sein.“ *3)
„Wir rufen die Bevölkerung auf, die Petition der Deutschen Krankenhausgesellschaft unbedingt zeitnah zu unterschreiben“, ergänzt Dr. Rainer Hoffmann, Chefarzt i.R., Internist und Gastroenterologe. „Bitte geben Sie Ihre Stimme ab!“
https://www.openpetition.de/petition/seite2/alarmstufe-rot-krankenhaeuser-in-gefahr
Hintergrund
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft, die Bayerische Krankenhausgesellschaft, der Caritasverband *4), der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands *5) und viele Andere fordern einen Inflationsausgleich für Krankenhäuser, da in Deutschland ansonsten ein Kollaps der Krankenhäuser mit vielen Insolvenzen droht.
Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern kämpft gegen Kliniksterben in Bayern. Aktuell sind in Bayern die Krankenhäuser Freyung (Rehaklinik), Freilassing und Roding von Schließungen bzw. drohenden Schließungen betroffen. Weitere Kliniken in Wegscheid, Bad Brückenau und Berchtesgaden geben ihre Allgemeinversorgung mit Notfallversorgung auf und planen die Umwandlung in Fachkliniken. Diese können aber eskalierende Krankheitsverläufe und Pandemien nicht adäquat behandeln.
Bzgl. der Finanzierung der Krankenhäuser präferiert die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern die komplette Abkehr vom DRG-Fallpauschalensystem. „Die DRG-Fallpauschalen sind spätestens seit den Erfahrungen der Corona-Pandemie gescheitert“, informiert Klaus Emmerich. Dies zeigt die Entwicklung in Bayern eindrucksvoll. „Die Alternative ist eine Selbstkostenfinanzierung der Krankenhäuser“ Dazu hat das Bündnis Klinikrettung mit Unterstützung der Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern ein eigenes Finanzierungsmodell erarbeitet. Es stellt ohne Mehrkosten zusätzliche 143 Tsd. Klinikmitarbeiter von Verwaltungsaufgaben frei und führt sie der Patientenbehandlung zu. *6) Damit wären die gravierendsten Probleme der Krankenhäuser gelöst.“