AOK-Finanzergebnisse: Corona-Pandemie sorgt für Sondereffekte

Die Corona-Krise hat das Gesundheitssystem in einen Ausnahmezustand versetzt. Dabei schlägt es sich bisher recht robust. Allerdings werden etablierte Strukturen und Abläufe auf die Probe gestellt und bisher verlässliche Entwicklungslinien unterbrochen. Das spiegelt sich auch in den Finanz-Kennzahlen der KV45- wider, die im zweiten Quartal heftig durcheinandergewirbelt wurden.

So bildet das Corona-Quartal von April bis Juni einen echten Einschnitt: Die Leistungs-Inanspruchnahme in Krankenhäusern, Zahnarztpraxen, -Einrichtungen, -Praxen ist regional in unterschiedlichem Ausmaß deutlich eingebrochen – teils aus Gründen der Vorsorge, weil Intensivbetten in Krankenhäusern zu Beatmung, teils, weil medizinisch notwendige, aber nicht dringliche und Behandlungen verschoben werden mussten. Auch Vorsicht oder Angst der Patienten vor einer Infektion trugen zum Rückgang der Behandlungszahlen bei. Entsprechend gering fällt der Anstieg der Leistungsausgaben je Versicherter bei den AOKs aus (+1,6 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das ein Rückgang um fast zwei Prozentpunkte (2019: +3,4 Prozent). Einen solchen Ausgabenknick hat es seit Bestehen der Quartalsstatistik nicht gegeben. Unterm Strich ergibt sich für die AOK-Gemeinschaft durch diesen Sondereffekt ein positives Halbjahresergebnis von rund 320 Millionen Euro. Das erste Quartal 2020 schloss noch mit einem Defizit von rund 435 Millionen Euro ab. […]

Quelle: AOK Bundesverband

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