Klinikreform: Saarland muss Investitionsstau abbauen
VdK fordert stärkere Landesförderung und kritisiert ungleiche Finanzierung der Reform
Der Sozialverband VdK Saarland mahnt anlässlich der geplanten Änderung des Saarländischen Krankenhausgesetzes dringend höhere Investitionen in die Krankenhaus-Infrastruktur an. Während die Landesregierung seit Jahren einen Investitionsstau in dreistelliger Millionenhöhe in Kauf nimmt, bleibt die Investitionsquote des Saarlands unter dem bereits niedrigen Bundesdurchschnitt.
Laut VdK-Landesgeschäftsführer Peter Springborn dürfe das Patientenwohl nicht den finanziellen Interessen untergeordnet werden. Viele Kliniken müssten sich stark verschulden oder am Personal sparen, um Investitionen zu stemmen. Besonders kritisch sieht der VdK die Finanzierung der Bundes-Krankenhausreform:
- 50 % des Transformationsfonds werden aus den Beiträgen der gesetzlich Versicherten finanziert.
- Privatversicherte profitieren, zahlen aber nicht in diesen Fonds ein.
- Der Bund müsse stärker in die Pflicht genommen werden.
Springborn warnt vor weiter steigenden Krankenkassenbeiträgen für gesetzlich Versicherte und fordert eine gerechtere Verteilung der Reformkosten.
Grundsätzlich sieht der VdK die Reform positiv, da sie eine gezieltere Spezialisierung der Kliniken ermögliche. Höhere Qualitätsanforderungen würden die Behandlungsqualität steigern, auch wenn Patienten in Zukunft teilweise längere Wege in Kauf nehmen müssten. Entscheidend sei eine schnelle Erreichbarkeit statt bloßer Nähe, denn Routine in spezialisierten Kliniken erhöhe die Behandlungssicherheit und Erfolgsquote.
Die Reform bietet Chancen für eine bessere medizinische Versorgung im Saarland – doch ohne ausreichende Investitionen seitens der Landesregierung droht der positive Effekt zu verpuffen.