Katholische Krankenhäuser fordern Brückenfinanzierung und nachgebesserte Klinikreform

Auf der Klausurtagung des Katholischen Krankenhausverbands in Siegburg hat der Vorstand 17 zentrale Forderungen für die kommende Krankenhauspolitik verabschiedet. Neben einer kurzfristigen Brückenfinanzierung zur wirtschaftlichen Stabilisierung aller Kliniken fordern die katholischen Krankenhäuser eine Überarbeitung der bundesweiten Krankenhausreform. Insbesondere plädieren sie dafür, die komplexen Vorgaben durch das flexiblere Modell aus Nordrhein-Westfalen zu ersetzen und das Vorhaltebudget neu zu konzipieren.

Geschäftsführerin Bernadette Rümmelin warnt vor einer existenziellen Krise der freigemeinnützigen Krankenhäuser, von denen knapp ein Drittel in Deutschland katholisch sind. Angesichts roter Zahlen bei fast 80 Prozent der Krankenhäuser im Jahr 2024 fordert sie faire Wettbewerbsbedingungen und Unterstützung, da öffentliche Kliniken durch Steuermittel stabilisiert werden, freigemeinnützige Träger jedoch auf begrenzte Rücklagen angewiesen sind.

Das aktuell geplante Vorhaltebudget, das 60 Prozent der bisherigen Fallpauschalen ersetzen soll, wird als unzureichend und fehleranfällig kritisiert. Es müsse so gestaltet werden, dass die tatsächlichen Vorhaltekosten abgedeckt werden, unabhängig von der Anzahl der Behandlungsfälle. Zudem wird die Krankenhausreform als handwerklich schlecht bezeichnet, da sie ohne fundierte Auswirkungsanalyse umgesetzt wurde.

Der Verband fordert weitere Förderprogramme für Klimaschutz und digitale Transformation sowie Maßnahmen gegen Fachkräftemangel. Dazu zählen die Refinanzierung von Springerpools, Eindämmung der Leiharbeit und eine gezielte Förderung von Sprachkursen und Integrationsprojekten für ausländische Fachkräfte. Ziel sei es, die Versorgungssicherheit, vor allem in ländlichen Regionen, zu gewährleisten und die Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern zu verbessern.

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