Hessens Weg zur Krankenhausreform
Zukunftssichere Gesundheitsversorgung durch Zusammenarbeit und Innovation
Die Krankenhausreform des Bundes bringt tiefgreifende Veränderungen für das Gesundheitssystem in Hessen mit sich. Gesundheitsministerin Diana Stolz betonte die Dringlichkeit eines umfassenden Transformationsprozesses, der mit Hilfe des neu geschaffenen Hessischen Gesundheitsnetzes umgesetzt werden soll. Dabei liegt der Fokus auf einer flächendeckenden, qualitativ hochwertigen Versorgung, die sektorenübergreifend organisiert ist und die Anforderungen von urbanen und ländlichen Regionen gleichermaßen berücksichtigt.
Herausforderungen und Ziele
Die demografischen Veränderungen, der Fachkräftemangel, steigende Kosten und die fortschreitende Digitalisierung stellen zentrale Herausforderungen dar. Um diesen zu begegnen, setzt die Reform auf die Bündelung von Leistungen und hochspezialisierte Versorgungszentren für planbare Eingriffe, während gleichzeitig eine flächendeckende Notfallversorgung gewährleistet wird.
Prof. Dr. Christian Höftberger von der Hessischen Krankenhausgesellschaft begrüßte die Ziele der Reform, kritisierte jedoch die steigende Bürokratie und die unzureichenden Finanzierungsstrukturen. Auch Frank Dastych von der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen forderte eine stärkere Berücksichtigung regionaler Bedürfnisse und eine bessere Vernetzung von ambulanter und stationärer Versorgung.
Maßnahmen in Hessen
- Hessisches Gesundheitsnetz: Sechs regionale Versorgungskonferenzen sollen die Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern, Rettungsdiensten und ambulanten Einrichtungen stärken.
- Medizinische Versorgungskliniken: Neue Einrichtungen, die klinische und ambulante Versorgung vernetzen, sollen wohnortnahe Angebote schaffen.
- Finanzielle Unterstützung: Die Investitionsmittel des Landes wurden seit 2016 um 170 Prozent erhöht, ein zusätzliches Landesdarlehenstilgungsprogramm von 140 Millionen Euro soll Kliniken entlasten.
Zukunftsorientierte Planung
Eine fundierte Bedarfsanalyse bildet die Grundlage der Krankenhausplanung, die sowohl den demografischen Wandel als auch die Möglichkeiten ambulanter Behandlungen berücksichtigt. Universitätskliniken und Maximalversorger werden regionale Koordinationszentren, um die Reform vor Ort umzusetzen.
Hessens Ansatz, sektorenübergreifend zu denken und regionale Unterschiede zu berücksichtigen, soll langfristig eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung für alle Bürger sichern.