Finanzbedarf der Krankenhäuser: AOK fordert Augenmaß statt Aktionismus
Wirtschaftliche Situation der Kliniken weiterhin robust
Angesichts massiver Forderungen der Krankenhaus-Lobby nach weiteren Finanzspritzen plädiert AOK-Bundesverbands-Chef Martin Litsch im Vorfeld der Sitzung des Expertenbeirats zur wirtschaftlichen Lage der Kliniken für Augenmaß: „Aus dem bericht des Beirats zu den ersten drei Quartalen 2020 ist deutlich geworden, dass die deutschen Krankenhäuser im vergangenen Jahr sogar mehr Geld bekommen haben als 2019. Auch die AOK-Leistungsausgaben für das vierte Quartal 2020 lassen den Schluss zu, dass für die stationäre Versorgung ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt wurden. Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser in Deutschland stellt sich demnach weiterhin robust dar.“ Der vom bundesgesundheitsminister einberufene Expertenbeirat kommt am Mittwoch (24. Februar) zu seiner nächsten Sitzung zusammen, um die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser in der Corona-Pandemie unter die Lupe zu nehmen.
Im vergangenen Jahr seien über neun Milliarden Euro zusätzlich an die Krankenhäuser geflossen, betont AOK-Vorstand Litsch. Dieses Geld stamme aus Bundesmitteln zur Leerstandsfinanzierung sowie aus Boni der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zum Ausbau der Intensivbetten-Kapazitäten. „Der rettungsschirm ist weit aufgespannt worden. Die Krankenhäuser sind dadurch im Jahr 2020 gut durch die Krise gekommen“, sagt Martin Litsch. Laut dem aktuellem „Sparkassen-Branchenreport Krankenhäuser“ sei das Insolvenzrisiko für Krankenhäuser im Corona-Jahr 2020 sogar geringer ausgefallen als im Jahr zuvor. „Generell liegt es vier Mal niedriger als in der Gesamtwirtschaft“, so Litsch. […]
Pressemitteilung: AOK Bundesverband