Einnahmen baden-württembergischer Krankenhäuser im Januar 2021 wegen Corona um rund 177 Mio. Euro gesunken – nur 50 % von Rettungsschirm abgedeckt

Alle müssen Erlösrückgänge in 2021 aufgefangen und finanziert bekommen

„Im Januar 2021 sind Belegung und Einnahmen der Krankenhäuser im Land um durchschnittlich jeweils 20 % gesunken. Die Einnahmeausfälle belaufen sich auf rund 177 . Euro – nur in diesem einen Monat. Dass nur die Hälfte der Einnahmeausfälle vom aktuellen Krankenhausrettungsschirm abgedeckt wird, ist absolut unzureichend“, macht der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft, Detlef Piepenburg, zu den Ergebnissen einer aktuellen - deutlich. „Die Löcher im Krankenhaus- müssen schnellstens geschlossen werden“, fordert Piepenburg.

Piepenburg weist auf drei grundsätzliche Konstruktionsfehler des aktuellen Rettungsschirms hin: Zum einen werden viele Kliniken gar nicht erfasst, denn fast ein Drittel der Erlöseinbrüche entsteht in Kliniken, die überhaupt keine Unterstützung erhalten. „Dies trifft in besonderer Weise auf die psychiatrischen Kliniken zu, die derzeit völlig ohne Unterstützung dastehen“, unterstreicht Piepenburg. Tatsächlich seien alle Kliniken von Erlösrückgängen betroffen, etwa weil sie COVID-19-Patientinnen und -Patienten behandeln, weil sie andere Krankenhäuser entlasten, weil sie planbare Operationen verschieben, weil sie ihre Häuser aufgrund von Hygienemaßnahmen nicht voll auslasten können oder weil Patienten die Krankenhäuser von sich aus nicht aufsuchen.

Zweitens, so Piepenburg weiter, seien die Hürden für die Unterstützungszahlungen zu hoch, zu kompliziert und nicht sachgerecht: Die Krankenhäuser erhalten nur dann Hilfe, wenn die 7-Tage-Inzidenz in ihrer Region über 70 liegt, wenn gleichzeitig die Intensivstationen weniger als 25 % ihrer Betten frei haben und das Krankenhaus der erweiterten oder umfassenden Notfallstufe zugeordnet ist. Viele Kliniken können diese Voraussetzungen nicht erfüllen. Schon aufgrund der Tatsache, dass aktuell nur noch zwei Landkreise in Baden-Württemberg über einer Inzidenz von 70 liegen, würden demnächst die meisten Kliniken im Land keinerlei Ausgleichszahlungen mehr erhalten.

Drittens hätten die Häuser keine Planungssicherheit, weil die Unterstützungszahlungen immer nur für einige Wochen zugesagt werden – aktuell bis zum 11.04.2021.

„Es darf nicht sein, dass die Krankenhäuser mit den finanziellen Folgen der Corona-Pandemie jetzt ganz oder teilweise allein gelassen werden. […]

Pressemitteilung: Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft e.V. (PDF, 197KB)

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