Welches Vergütungssystem ist passend für Palliativstationen in Deutschland?

Eine qualitative Interviewstudie zu Erfahrungen und Beurteilungen von Klinikern und Finanzierungs-Experten

International existieren verschiedene Vergütungssysteme für Palliativversorgung (PV). In können Palliativstationen zwischen Diagnosis related groups (DRGs) und Tagessätzen wählen. Beide Systeme werden kontrovers diskutiert.

Ziel: Untersuchung der Erfahrungen und Beurteilungen deutscher Palliativstations-Ärzte und -Pflegender sowie Finanzierungsexperten zu DRGs und Tagessätzen als Vergütungssysteme, mit Fokus auf 1. Kostendeckung, 2. Stärken und Schwächen beider Systeme und 3. Weiterentwicklungsoptionen des Finanzierungssystems. […]

Ergebnisse: 23 Experteninterviews (10 Kliniker, 13 Finanzierungsexperten) von 6 – 10/2015. Die Befragten hatten unterschiedliche Erfahrungen mit den beiden Vergütungssystemen bezüglich Kostendeckung. Eine beschriebene Stärke der Tagessätze war die empfundene Möglichkeit einer individuellen Versorgung ohne direkten ökonomischen Druck. Die Deutschland-weit uneinheitlichen Tagessätze sowie der Mangel an Qualitätsstandards wurden als Schwächen genannt. Am -System wurden Fehlanreize und inadäquate Abbildbarkeit PV-spezifischer Leistungen kritisiert. Hingegen wurden die Qualitätsstandards, die im deutschen DRG-System für die PV-Zusatzentgelte gefordert sind, als wichtige Stärke beschrieben. Verbesserungsvorschläge für das Vergütungssystem umfassten die Kombination von Tagessätzen mit einer Abstufung nach Schweregrad/Komplexität der Versorgungssituation.

Fazit: Laut Meinung der Experten sind weder das aktuelle DRG-System noch Tagessätze ideal für die Vergütung von Palliativstationen. Vorgeschlagene Verbesserungen bezüglich adäquater Finanzierung von Palliativstationen ähneln und ergänzen internationale Entwicklungen.

Quelle: thieme-connect.com

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