SwissDRG: Abbildung der Sepsis in der ­Kodierung

Schweizerische Ärztezeitung – Der Weg zur gezielten Abgeltung medizinischen Fortschritts

Die Definition der Sepsis wurde bereits mehrfach adaptiert. Die letzte Anpassung der Sepsisdefinition stammt aus dem Jahr 2001 (Sepsis 2). Diese Definition der Sepsis als Infektion mit mindestens 2 von 4 Kriterien des Systemischen Inflammatorischen Response-Syndroms () erwies sich zur Diagnosestellung allerdings zunehmend als unzureichend spezifisch bei ausgeprägter Sensitivität. Zusätzlich ermöglichen wissenschaftliche Erkenntnisse, die den zellulären Metabolismus betreffen, heute ein neues Sepsisverständnis. Die körpereigene Reaktion und die daraus resultierende Organdysfunktion gelten dabei als essentiell. Ein septischer Schock beinhaltet kreislaufwirksame und zellulär-metabolische Veränderungen. Besagte Vorgänge sind entscheidend für eine höhere Letalität und folgenschwerer als lediglich eine therapierefraktäre Hypotonie. Diese neuen Erkenntnisse erforderten eine neue Definition. Die Konsensuskonferenz definierte 2014 in der Folge die Kriterien für die Sepsis-3 wie folgt: Infektion – vermutet oder bestätigt – in ­Begleitung ­einer Organdysfunktion mit mindestens zwei Punk-ten des (Sequential-Organ-Failure-Assessment)-Scors. Diese neue Auslegung der Sepsis zielt auf eine schnellere und präzisere Identifizierung von Risikopatienten und schafft grössere Behandlungsspielräume. Der SOFA- setzt sich wie folgt zusammen:

  • Diagnose, die den Infektfokus benennt
  • Sepsis durch den verursachenden Keim»
  • SIRS mit oder ohne Organkomplikation
  • Gegebenenfalls resultierende, behandelte Organdysfunktionen

Die Kodierung eines infektiösen SIRS mit Organkomplikation (-10-Code: R65.1) wird in der Logik der Fallpauschalenzuordnung in den bisherigen Versionen unter SwissDRG stark gewichtet. Die Fallschwere und der damit verbundene Erlös erhöhen sich in der Regel, weil mit dieser Dia­gnose ein signifikant höherer verbunden ist. […]

Quelle: Schweizerische Ärztezeitung

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