Memorandum: Nationaler Sepsisplan

u.a über die Mangelhafte Kodierung der Sepsis und Unterschätzung der Sepsisinzidenz

Auszug: […] Derzeit basieren die meisten epidemiologischen Studien zur Sepsis auf administrativen Routinedaten. Sepsisfälle werden durch das Vorhandensein von Sepsiscodes gemäß der International Statistical Classification of Diseases (ICD) in entsprechenden Datensätzen identifiziert – in Deutschland im Bundesweiten Datensatz gemäß §21 Krankenhausentgeltgesetz (sog. DRG-Statistik). Aktuelle krankenakten- und registerbasierte Erhebungen und Validierungsstudien aus den USA, Schweden und Deutschland haben jedoch gezeigt, dass aufgrund von Unterkodierung der Sepsisfälle durch die Krankenhäuser die Sepsishäufigkeit um mindestens ca. 50 Prozent unterschätzt wird.

Darüber hinaus ist auf Basis der Kodierung häufig nicht klar, ob die Sepsis die Krankenhausaufnahme verursacht hat, bzw. schon bei Aufnahme vorlag, da die Vergabe von Sepsiscodes als Hauptdiagnose nur unzureichend erfolgt und eine „present at admission“ Kennzeichnung in deutschen DRG-Datensätzen fehlt. […]

Download: Sepsis-Stiftung (PDF, 634KB)