Automatische Abrechnung von Krankenhausleistungen

Mit der computerbasierten Codierung medizinischer Informationen in Patientenakten befasst sich ein Forschungsprojekt an der Technischen Hochschule Mittelhessen

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts werden pro Jahr in Deutschland etwa 20 Millionen im behandelt. Für jeden werden alle medizinisch bedeutsamen Informationen in Patientenakten dokumentiert. Die Codierung der Daten erfordert hochqualifizierte Fachkräfte. So umfasst allein die von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebene „Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ mehr als 12.000 Krankheitsklassen in 22 Kapiteln.

Minds-Medical hat eine entwickelt, die Patientenakten und Arztbriefe automatisch codiert. Das Unternehmen nutzt dafür Techniken des maschinellen Lernens und Methoden zur maschinellen Verarbeitung natürlicher Sprache.

Ziel des aktuellen Projekts ist es, mit Methoden des Transferlernens die Ergebnisse für alle Kundengruppen nutzbar zu machen. Das ist zurzeit nur eingeschränkt möglich, da sich das Vokabular zur Beschreibung der medizinischen Sachverhalte von Klinik zu Klinik unterscheidet und die Daten personenbezogene Informationen enthalten können. […]

Potentielle Kunden sind die knapp 2000 Krankenhäuser in Deutschland. Laut einer Studie von Minds-Medical entstehen ihnen heute Personalkosten für die medizinische Codierung in Höhe von einer Milliarde Euro jährlich. Die neue Technologie soll auch von privaten Krankenversicherungen eingesetzt werden. Dort kann die Software bei Neukunden zur automatisierten Risikoanalyse dienen und anhand von Arztbriefen Vorerkrankungen erkennen.

Das Forschungsvorhaben läuft zwei Jahre und hat ein Gesamtvolumen von 500.000 Euro. Es wird im Rahmen der hessischen „Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz“ (Loewe) unterstützt.

Quelle: Technische Hochschule Mittelhessen

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