Analyse der Kodierungsqualität der Leichenschauscheine und Obduktionsraten in Chemnitz, 2010–2013
Das Ziel dieser Arbeit ist es anhand der Daten aus Chemnitz zu untersuchen, welchen Einfluss der Sterbeort, der leichenschauende Arzt, das Alter und Geschlecht der Verstorbenen auf die Kodierungsvollständigkeit und Kodierungsqualität der Todesursachen in den Todesbescheinigungen hat.
Ergebnisse: Die Obduktionsrate betrug 2,3%. Das Grundleiden wurde in 34,1% nicht dokumentiert. Die Übereinstimmung zwischen qualitätsgesicherter nachkodierung und der primären 3-stelligen ICD-10 kodierung war hoch (96,5%). Hohes Alter und Sterben außerhalb des Krankenhauses sowie die Durchführung der Leichenschau durch einen Arzt, der nicht im krankenhaus die Leichenschau durchführt, waren mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einer ICD-10 Fehlkodierung assoziiert. Die beobachtete Übereinstimmung des 3-stelligen ICD-10 kodierten Grundleidens des Leichenschauscheins und Obduktionsscheins betrug 26,3%. In 24,2% enthielt das Grundleiden sogenannte Garbage Codes, die für eine Todesursachenstatistik ungeeignet sind. […]
Quelle: Georg Thieme Verlag