Diabetes im Krankenhaus
Bei den Themen diabetes und krankenhaus treffen zwei Welten mit meist keiner Schnittmenge aufeinander […]
Der überwiegende Teil der krankenhäuser kann keine Ärzt*innen mit einer diabetologischen weiterbildung vorweisen. Im Zeitalter des drg-Systems (DRG: „diagnosis related group“) stehen verantwortliche Chefärzt*innen in Krankenhäusern zunehmend vor den Geschäftsführungen in der Pflicht, die ökonomische Bedeutung ihrer Tätigkeit zu rechtfertigen. Das drg-system sieht zwar vor, dass Patient*innen mit der nebendiagnose diabetes mellitus höher bewertet werden, jedoch spielt dabei die Betreuungsintensität kaum eine Rolle, denn schon die Gabe von einer Tablette Metformin rechtfertigt eine entsprechende Codierung. Hier könnte auch eine sehr pragmatische Lösung des Problems liegen: Würde jegliche Codierung einer Nebendiagnose „Diabetes mellitus“ an das Vorliegen adäquater Diabetesbehandlungsstrukturen geknüpft, würden Krankenhäuser mit entsprechendem Qualitätsmanagement belohnt werden und die anderen erhebliche Einnahmen verlieren. gesundheitspolitik könnte sehr einfach sein, doch eine solche Maßnahme wird wahrscheinlich in der aktuellen gesundheitspolitischen – besser gesagt politischen – Situation kaum umsetzbar sein! Wenn man den Berichten von betroffenen Patient*innen Glauben schenken kann, treffen leider bei den Themen Diabetes mellitus und Krankenhaus zwei Welten aufeinander, die meist keine Schnittmenge aufweisen! […]
