Brandenburg veröffentlicht Ergebnisse der Versorgungsbedarfsanalysen

Datenbasis für neue Krankenhausplanung und Ambulantisierungsstrategie liegt vor

Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg hat am 7. Mai 2025 die Ergebnisse der „Versorgungsbedarfsanalysen für die Gesundheitsregionen Brandenburgs“ vorgestellt. Gesundheitsministerin Britta Müller präsentierte die Daten im Gesundheitsausschuss des Landtages und bezeichnete sie als wichtige Grundlage für die anstehende Krankenhausstrukturreform im Land.

Zentrale Ergebnisse der Versorgungsbedarfsanalysen:
  • Rückgang der vollstationären Versorgung: Der Bedarf an vollstationären Krankenhausleistungen wird bis 2030 deutlich sinken.
  • Ambulantisierungspotenzial: Zwischen 25 und 29 Prozent der heutigen stationären Fälle könnten ambulant behandelt werden.
  • Demografie als treibender Faktor: Der steigende Anteil älterer Menschen führt zu mehr fachärztlichem Versorgungsbedarf, dem jedoch ein zunehmender Ärztemangel gegenübersteht.

Die Versorgungsbedarfsanalysen wurden durch das IGES Institut in Kooperation mit der AGENON GmbH erstellt. Sie vergleichen den aktuellen Versorgungsstand mit dem prognostizierten Bedarf bis 2030, berücksichtigen demografische Entwicklungen sowie das Ambulantisierungspotenzial und dienen der regional differenzierten Krankenhausplanung.

Politische und strategische Einordnung durch das Ministerium:

Gesundheitsministerin Müller betonte, dass die Transformation der Krankenhauslandschaft in Brandenburg bereits vorbereitet werde. Die Reform setze auf:

  • Konzentration komplexer Leistungen
  • Kooperation zwischen Sektoren
  • Effizienter Ressourceneinsatz durch Digitalisierung
  • Sektorenübergreifende Planung als langfristiges Ziel

„Die Zukunft der Versorgung ist ‚ambulant vor stationär‘. […] Dafür schaffen wir gemeinsam mit den Akteurinnen und Akteuren der Versorgung die Voraussetzungen“, so Müller.

Fünfter Krankenhausplan Brandenburgs in Arbeit:

Die Ergebnisse der Bedarfsanalysen fließen direkt in die Erarbeitung des 5. Krankenhausplans Brandenburgs ein, der zum 1. Januar 2027 in Kraft treten soll.

  • Mai 2025: Kliniken können sich für das Antragsverfahren zur Beantragung von Leistungsgruppen registrieren.
  • Ab Juli 2025: Der Medizinische Dienst Brandenburg begutachtet die beantragten Leistungsgruppen.
  • Bis Ende 2026: Abschluss der Zuweisung neuer Versorgungsaufträge.
Versorgungsbedarfsanalysen für die Gesundheitsregionen Brandenburgs

Die Datensätze enthalten Gegenüberstellungen des aktuellen und des demografieabhängigen zukünftigen Versorgungsbedarfs in den für die Krankenhausplanung maßgeblichen fünf Versorgungsregionen des Landes Brandenburg und betrachten eine mögliche Ambulantisierung stationärer Leistungen als weiteren Einflussfaktor auf den zukünftigen Versorgungsbedarf.

Die Zahlen zur Bettenauslastung und zum theoretischen Ambulantisierungspotential müssen immer vor dem Hintergrund der jeweils individuellen Situation in den Krankenhäusern und den realen Möglichkeiten zur Erbringung von mehr ambulanten Leistungen gesehen werden.

Das könnte Dich auch interessieren …