Berliner Krankenhausgesellschaft kritisiert Prioritätensetzung: Milliarden für Stadtgrün, zu wenig für Klinikbau
Investitionsstau bei Berliner Krankenhäusern gefährdet Versorgungssicherheit und Krisenfestigkeit
Berlin, 03. November 2025 – Die Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) übt deutliche Kritik an den Investitionsplänen des Landes Berlin: Während für die Bepflanzung von Bäumen Milliarden vorgesehen sind, fehlen ausreichende Mittel für den dringend notwendigen Umbau und die Modernisierung der Krankenhäuser. Nach Ansicht der BKG gefährdet die Unterfinanzierung die zukunftsgerechte Aufstellung der Berliner Kliniken und verzichtet auf erhebliche Bundesmittel.
Marc Schreiner, Geschäftsführer der BKG, macht die Dringlichkeit deutlich: „Während Bäume also eine Sondersitzung erhalten und üppige Milliarden bekommen sollen, werden die Krankenhäuser abgeholzt. Wenn demnächst der Ahorn am Krankenbett steht, die Buche in der Stroke Unit die Vitalparameter misst und die Linde Verletzte versorgt, dann läuft in der Berliner Politik etwas grundsätzlich schief. Sollen die Patienten künftig unter dem Blätterdach von Baumalleen behandelt werden?“
Die BKG verweist auf konkrete Zahlen: Die ursprünglich zugesagten 191 Millionen Euro an Investitionspauschalen werden um rund 30 Millionen Euro gekürzt. Für 2026 und 2027 plant Berlin nur fünf bzw. zehn Millionen Euro an Ko-Finanzierung für den Transformationsfonds, wodurch rund 470 Millionen Euro an Bundesmitteln für notwendige Umbau- und Modernisierungsprojekte verloren gehen. Schreiner betont: „Ohne ausreichende Landesmittel zusätzlich zu Bundesmitteln können Krankenhäuser nicht zuverlässig auf Herausforderungen von der Krankenhausreform bis zur zivilen Verteidigung reagieren.“
Der Investitionsbedarf der Berliner Kliniken liegt aktuell bei über 3,5 Milliarden Euro – Mittel, die nahezu unbedient bleiben, während 3,2 Milliarden Euro in die Neupflanzung von Bäumen fließen sollen. „Wir fordern die Mitglieder des Abgeordnetenhauses auf, eine richtige Strategieentscheidung für die Gesundheitsstadt Berlin und ihre Krankenhäuser zu treffen und die notwendigen Investitionen bereitzustellen. Diesen Mut muss Politik aufbringen!“, so Schreiner weiter.
Mit der Kampagne „Klinikoffensive jetzt!“ macht die BKG gemeinsam mit Verbänden, Krankenkassen und weiteren Unterstützern auf die ausstehende Haushaltsentscheidung aufmerksam.






