Warnstreik | Bildquelle: RTF.1

Tübingen/Baden-Württemberg:

Warnstreik an Unikliniken

Stand: 04.11.19 16:19 Uhr

Vor der dritten Verhandlungsrunde hat die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die knapp 25.000 nicht-ärztlichen Beschäftigten der vier Unikliniken Tübingen, Ulm, Freiburg und Heidelberg zu einem Warnstreik aufgerufen. Für die vier genannten Kliniken gilt ein eigener Tarifvertrag mit dem Arbeitgeberverband Uniklinika. Insgesamt streikten an den Kliniken rund 1800 Beschäftigte.


Dem Ruf der Gewerkschaft ver.di folgten zu Wochenbeginn am Tübinger Universitätsklinikum etliche Pfleger, Techniker und Laboranten. Nach Angaben von ver.di demonstrierten etwa 350 Mitarbeiter auf dem Klinikgelände und machten ihrem Ärger Luft. Mit dem Warnstreik möchte die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber vor der dritten Verhandlung erhöhen, die morgen in Stuttgart stattfinden soll. Es geht den Arbeitnehmervertretern jedoch nicht nur um eine Lohnerhöhung.

Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter Baden-Württemberg: "Wir fordern 8% für alle und eine Pflegezulage von 200 Euro und für die Azubis 140 Euro. Vor allem wollen wir auch für die Dienste außerhalb der Pflege eine anständige Bezahlung."

Die Arbeitgeberseite bot am vergangenen Freitag eine dreistufige Lohnerhöhung von insgesamt fünf Prozent und einer Tarfivertragslaufzeit von 36 Monaten. Desweiteren soll das Pflegepersonal 200 Euro mehr im Monat bekommen und das Pflegehelferpersonal 100 Euro. Nach Ansicht der Gewerkschaft würde damit nicht annähernd der Abschluss für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst erreicht. So bekomme man kein qualifiziertes Personal in der ohnehin angespannten Pflegesituation, so ver.di weiter.

Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter Baden-Württemberg: "Hier ist alles auf Kante genäht. Es sind hier ganz viele, die in Streik sind und auf der Station Notdienst machen, damit keiner zu Schaden kommt. Deswegen ist uns ganz arg wichtig, wir brauchen gute Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten. Denn hier in der Klinik wird Hand in Hand mit Herz und Hirn zusammengearbeitet und deswegen müssen alle gleich behandelt werden."

Unterstützung bekommen die Angestellten derweil auch aus der Politik. So meint die Tübinger SPD-Kreisvorsitzende Dorothea Kliche-Behnke, dass die medizinische Versorgung nur durch ein gut bezahltes Pflege- und Klinikpersonal gesichert wird. Falls sich beide Parteien nicht einigen sollten, sind weitere Streiks wohl nicht ausgeschlossen.

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