Wer tritt die Nachfolge von Josef Götz als Vorstand der Kliniken Nordoberpfalz AG an? Die Aufsichtsratsmitglieder gingen am Montagnachmittag bei dieser Frage in die entscheidende, dreistündige Sitzung. Das Ergebnis überrascht: Der bisherige Ärztliche Direktor, Dr. Thomas Egginger, wird mit sofortiger Wirkung zum Vorstand der Kliniken Nordoberpfalz AG bestellt, teilte Kliniken-Sprecher Michael Reindl am Abend mit.
Sowohl für den kaufmännischen als auch für den medizinisch-strukturellen Bereich werden ihm insgesamt zwei "Generalbevollmächtigte" untergeordnet. Diese beiden Positionen würden mit weitreichenden Befugnissen und Kompetenzen ausgestattet. Über die Besetzung dieser Positionen werde im weiterlaufenden Vergabeverfahren mit den verbliebenen Bietern verhandelt. Mit einer schnellen Besetzung sei aufgrund bislang geführter Sondierungen zeitnah zu rechnen.
Einstimmiger Vorschlag
Dem Votum des Aufsichtsrates ging ein "Ad-hoc-Verhandlungsverfahren" mit drei Bietern voraus, welches der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 17. Dezember beschlossen hatte. Der mit der Wertung und Erarbeitung eines Vergabevorschlags beauftragte Personal- und Finanzausschuss hat vor der Sitzung des Aufsichtsrates getagt und hat diesem einen entsprechenden, einstimmigen Vorschlag unterbreitet, dem der Aufsichtsrat gefolgt sei.
"Der Aufsichtsrat dankt Dr. Egginger ganz ausdrücklich für seine Bereitschaft, in dieser für das Unternehmen entscheidenden Phase der Konsolidierung Verantwortung zu übernehmen. Diese Entscheidung in bewegten Zeiten so zu treffen, zeugt von großem Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Unternehmen, aber auch gegenüber dem Personal", betont der Aufsichtsrat.
Die Kliniken Nordoberpfalz AG erhält nach dem Ausscheiden von Josef Götz eine neue Geschäftsführung.
Archivbild: Gabi Schönberger
Wieder Ruhe
Die Träger der AG sowie der gesamte Aufsichtsrat bekräftigen, dass mit den getroffenen Entscheidungen wieder Ruhe in das Unternehmen einkehren könne, denn neben der Finanzierung sei somit auch die Führung des Unternehmens bis auf Weiteres auf solide Beine gestellt.
Auf Trägerseite würden nun weitere Strukturmaßnahmen wie die Änderung der Aktionärsvereinbarung zügig in Angriff genommen, erklärt Reindl. Diese Entscheidung vom Montag unterstreiche nochmals den unbedingten Willen, die Kliniken AG dauerhaft in kommunaler Hand und Trägerschaft zu behalten.
Entnervt hatte Anfang Dezember Kliniken-Vorstand Josef Götz, der die AG seit Gründung führte, seinen Rücktritt angeboten – offiziell, um einen unbelasteten Neuanfang nach dem erwarteten Defizit von fast zehn Millionen Euro nicht im Wege zu stehen.
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