Schlechte Nachricht für Ellwangen: Eine am Coronavirus erkrankte 38-jährige Frau arbeitet an der Ellwanger Virngrund-Klinik. Sie hat sich wohl bei „Patient null“, einer 43-jährigen Frau aus Ellwangen, angesteckt, deren Infektion bereits am Dienstag bekannt gegeben worden war. Bei ihr hätten sich nach derzeitigem Wissensstand insgesamt zwei Frauen angesteckt, berichtete Landrat Klaus Pavel am Mittwochabend.
Bei diesen beiden handle es sich um Freundinnen, beide seien als Gesundheits- und Krankenpflegerinnen an der St.-Anna-­Virngrund-Klinik in Ellwangen beschäftigt: Die eine ist die besagte 38-Jährige, die andere Frau ist 33 Jahre alt.

Klinik weiter in Betrieb

Auch sie arbeitet als Krankenpflegerin, sei aber in Mutterschutz und daher nicht im Berufsleben. Die 38-Jährige jedoch arbeitete bis zum Bekanntwerden der Erkrankung an der Virngrund-Klinik. Beide seien isoliert.
World Organic Forum in Kirchberg ist abgesagt
Coronavirus
World Organic Forum in Kirchberg ist abgesagt
Kirchberg
Die beiden Frauen haben grippeähnliche Symptome, aber, nach Angaben von Professor Dr. Ulrich Solzbach, Chef der Kliniken im Ostalbkreis, bereits das Schlimmste überstanden. Alle drei Infizierten seien sehr kooperativ. Wichtig für den gesamten Ostalbkreis: Der Betrieb der Virngrund-Klinik könne aufrechterhalten werden.
Was getan wurde: Bei der sofort eingeleiteten Überprüfung habe sich herausgestellt, dass die 38-jährige Frau mit zwölf weiteren Kollegen an der Klinik Kontakt gehabt hatte. Diese seien nicht erkrankt, werden aber nun vorsorglich für 14 Tage isoliert, um abzuwarten, ob sie sich infiziert haben. Das bedeutet aber auch: Diese zwölf Pflegekräfte fehlen jetzt im Krankenhaus in Ellwangen. „Das trifft uns natürlich hart“, sagte Landrat Pavel dazu und weiter: „Wenn es dumm läuft, läuft es richtig dumm.“
Konsequenz daraus: Die Intensivstation in Ellwangen werde nun zurückgefahren – von acht auf vier Intensivbetten, wie Solzbach erläuterte. Gleichzeitig werde die Aalener Intensivstation von zwölf auf 14 Betten aufgestockt.
Schüler und Lehrer nach Südtirol-Urlaub nach Hause geschickt
Coronavirus in Ulm
Schüler und Lehrer nach Südtirol-Urlaub nach Hause geschickt
Ulm

Kollegen helfen aus

Beschäftigte aus Aalen und Mutlangen helfen jetzt in Ellwangen aus, die entsprechenden Gespräche seien geführt. Bei Bedarf werden Patienten umgeleitet auf die anderen Kliniken. Pavel lobte in diesem Zusammenhang die „hervorragende Zusammenarbeit“ auf allen Ebenen, sprach von einer „Meisterleistung“, ergänzte aber auch: „Jetzt tät’ es reichen.“