Insolvenzverfahren Himmelsberg-Fachklinik und Helexier Falsche Hoffnungen machen Oberbürgermeister Wosnitza fassungslos

Zweibrücken · Oberbürgermeister Wosnitza ist entsetzt über die Insolvenzverfahren rund ums ehemalige Evangelische Krankenhaus. Wie es weitergeht, ist unklar.

Die Fachklinik am Himmelsberg ist aktuell in einer ernsthaften finanziellen Schieflage.

Die Fachklinik am Himmelsberg ist aktuell in einer ernsthaften finanziellen Schieflage.

Foto: Rainer Ulm

Die Bestandsaufnahme einer drohenden Firmenpleite hat begonnen: Nachdem das Amtsgericht Pirmasens am 13. April das Insolvenzverfahren über den Nachlass der Helexier GmbH und das Amtsgericht Zweibrücken am 5. Mai das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Himmelsberg Fachklinik GmbH eröffnet hatte (wir berichteten), haben nun zwei Insolvenzverwalter an der Oberen Himmelbergstraße das Sagen. Dort ist das Gebäude des einstigen Evangelischen Krankenhauses, das Helexier 2020 der hiesigen Maklerfirma Immobilia abgekauft hatte, von besonderem Interesse.

Was wird nun aus dem Grundstück und dem Gebäude darauf? Und wie geht es mit den Mietern, vor allem den Arztpraxen, im Hause weiter? Das sind nur zwei von vielen Fragen, die derzeit den Saarbrücker Rechtsanwalt Dennis Blank umtreiben, den das Amtsgericht Pirmasens als Vermögensverwalter der Firma Helexier auserkoren hatte. „Ich muss noch Informationen sammeln“, antwortete der promovierte Jurist auf die Frage unserer Zeitung nach dem Stand seiner Tätigkeit. „Ich stehe auch im Kontakt mit dem anderen Insolvenzverwalter (über die Himmelsberg Fachklinik GmbH, Anm. d. Red.), um zu sehen, wie es mit Grundstück, Gebäude und den Mietern weitergehen könnte. Die beiden (parallel laufenden) Verfahren haben ja miteinander zu tun.“

Ob es letztlich zur Versteigerung des Helexier gehörenden Gebäudes kommt, hänge auch davon ab, ob es gelingt, einen geeigneten Investor zu finden, der in der Lage ist, das ehemalige Krankenhaus zu „entwickeln“. Jedenfalls sei die Idee der Helexier-Geschäftsführung, das Gebäude selbst zu verkaufen oder Teile davon zu vermieten (wir berichteten), erst mal vom Tisch. „Ohne mich geht nichts mehr“, stellte Fachanwalt Blank klar. „Von Gesetzes wegen“ befinde sich die Firma Helexier „in Liquidation“, also in Auflösung. Er habe jedoch „die Hoffnung, dass es weitergeht, in welcher Form auch immer“. Ein neuer „Projektentwickler kann die Rettung sein“ – zumindest für die Nutzung des Klinikgebäudes. In diesem Zusammenhang bestätigte der Insolvenzverwalter, was die Zweibrücker Stadtverwaltung bereits gegenüber unserer Zeitung angekündigt hatte, dass es demnächst Gespräche zwischen ihm und dem Rathaus geben werde, um zu erkunden, ob ein „stadtpolitisches Interesse“ an der Immobilie bestehe. Dann könne unter Umständen gemeinsam auf „Investorensuche“ gegangen werden.

Der Zweibrücker Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) erklärte gestern auf Nachfrage unserer Zeitung: „Die aktuellen Entwicklungen rund um das ehemalige Evangelische Krankenhaus lassen mich fassungslos zurück. Die Versprechungen des Investors hatten in der Öffentlichkeit die Hoffnung geweckt, dass ein weiterer Baustein in der medizinischen Versorgung Zweibrückens entstehen könnte. Doch was wir jetzt sehen müssen, ist weit davon entfernt.“ Der Verwaltungschef machte die Ursache für das Debakel aus: „Das jetzt angestoßene Insolvenzverfahren ist der vorläufige Höhepunkt des Missmanagements rund um dieses Gebäude.“ Hinsichtlich einer Zukunft für das ehemalige Krankenhaus hoffe er, „dass hier eine gute Lösung gefunden werden kann“. Jedoch stellte der Oberbürgermeister klar: „Fakt ist aber auch, dass sich das Gebäude weder im Besitz der Stadt befindet, noch diese die Mittel besitzt, das ehemalige Krankenhaus zu kaufen und selbst zu entwickeln.“ Allerdings sei die Stadtverwaltung „natürlich bereit, den Insolvenzverwalter bei seinen Bemühungen zu unterstützen“, versprach das Zweibrücker Stadtoberhaupt.

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