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Schließung der Kinderklinik in Gardelegen?

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Derzeit wird ans Gardelegener Krankenhaus ein Mutter-Kind-Zentrum gebaut.
Derzeit wird ans Gardelegener Krankenhaus ein Mutter-Kind-Zentrum gebaut. © Tschakyrow

Gardelegen – Die Kinderklinik im Gardelegener Altmark-Klinikum könnte laut Informationen Altmark-Zeitung geschlossen werden.

Franka Petzke, Pressesprecherin der Sallus Altmark Holding gGmbH, die das Krankenhaus betreibt, erklärt, dass „noch keine abschließende Entscheidung“ getroffen sei.

Derzeit gebe es eine „intensive Diskussion über die strategische Weiterentwicklung des Altmark-Klinikums mit den Krankenhäusern in Gardelegen und Salzwedel“. In Gespräche, die von Geschäftsführung und Krankenhausleitung geführt werden, wurden Mitarbeiter der Pädiatrie, Kommunalpolitiker und weitere Beteiligte einbezogen.

Der Prozess sei noch nicht abgeschlossen, die Vorstellungen gehen laut Franka Petzke aber dahin, „die ambulante kinder- und jugendmedizinische Versorgung am Standort Gardelegen auszubauen und den stationären Bereich am Standort Salzwedel zu stärken“ – also tendenziell die Kinderklinik zu schließen. Viele Krankheiten können heute ambulant versorgt werden, erklärt Franka Petzke. Die Fallzahlen in Gardelegen seien seit Jahren rückläufig, ebenso die Verweildauer der Patienten in der Kinderklinik. Zudem sei die Spezialisierung von stationären Leistungen meist vorteilhaft für Patienten und deren Behandlung, deswegen „werden künftig nicht mehr an beiden Standorten des Altmark-Klinikums alle bisher vertretenen Fachgebiete angesiedelt sein“, so Franka Petzke. Änderungen gab es bereits im Bereich der Akutneurologie und der Kardiologie.

Eine Entscheidung „über eine mögliche Umwidmung der stationären Kinder- und Jugendmedizin Gardelegen in eine ambulante Versorgungsstruktur“ wurde aber noch nicht getroffen, unter anderem weil „das Gesamtkonzept auch unter Berücksichtigung der aktuell laufenden Investitionen einer weiteren Ausarbeitung bedarf“, informiert Franka Petzke.

Derzeit wird ein Mutter-Kind-Zentrum ans Gardelegener Krankenhaus gebaut. „Die Kinderabteilung ist genuiner Bestandteil dieser Baumaßnahme“, teilt Ute Albersmann, Pressesprecherin des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration Sachsen-Anhalt, auf Nachfrage mit. An der Baumaßnahme sind Land und Bund finanziell beteiligt. „Über eine Umwidmung liegen hier ebenso wenig Informationen vor, wie über einen möglichen Baustopp aufgrund von Umplanungen“, teilt Ute Albersmann weiter mit. „Sollte sich die Zweckbindung der Baumaßnahme geändert haben, muss eine Rückforderung geprüft werden“, so die Pressesprecherin weiter.

VON INA TSCHAKYROW

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