„Pro Pflege“ zum Krankenhaus Grevenbroich Netzwerk fordert, Angebote im „Elisabeth“ zu erhalten

Grevenbroich · Das Selbsthilfenetzwerk „Pro Pflege“ fordert: Das Elisabeth-Krankenhaus muss mit seinen Leistungsangeboten erhalten bleiben. „Patienten und Bevölkerung gehören in den Mittelpunkt der Betrachtungen“, sagt Vorstand Werner Schell aus Neuss.

 Das Elisabeth-Krankenhaus aus der Vogelperspektive.

Das Elisabeth-Krankenhaus aus der Vogelperspektive.

Foto: Georg Salzburg

Das Selbsthilfenetzwerk „Pro Pflege“ plädiert dafür, das Krankenhausangebot in Grevenbroich mit vielfältigen Leistungsangeboten zu erhalten. „Nach dem aktuellen Diskussionsstand kann nicht gesehen werden, dass grundlegende Veränderungen in der Leistungsstruktur einen Sinn ergeben“, sagt Vorstand Werner Schell.

Die Diskussion um die angedachte Schließung des Krankenhauses beziehungsweise die Zurückführungen von Dienstleistungen würden vornehmlich mit ökonomischen Argumenten geführt, so Schell. Die Bedürfnisse der Patienten sowie des ärztlichen und pflegerischen Personals blieben weitgehend außer Acht.

Die wirtschaftliche Lage der deutschen Krankenhäuser habe sich in den vergangenen Jahren zwar aus unterschiedlichen Gründen verschlechtert – doch: Mit einer „Krankenhausschließungsorgie“ könnten die Probleme nicht gelöst werden, meint Schell. „Die betroffene Bevölkerung und vor allem die Patienten gehören mit ihren Versorgungsbedürfnissen in den Mittelpunkt der Betrachtungen“. Nach Ansicht von „Pro Pflege“ sei es notwendig, das duale Krankenhaus-Finanzierungssystem durch eine zusätzliche Finanzierungsform zu erweitern, um damit die ökonomischen Bedingungen der Krankenhäuser zu verbessern. Diese sollten sich durch Steuermittel tragen.

 Werner Schell aus Neuss ist Vorstand des Netzwerks „Pro Pflege“.

Werner Schell aus Neuss ist Vorstand des Netzwerks „Pro Pflege“.

Foto: Andreas Woitschützke

„Im Übrigen gehören die Fallpauschalen schnellstmöglich auf den Prüfstand. Denn diese Art der Finanzierung von Krankenhausleistungen ist patientenunfreundlich und allein ökonomisch ausgerichtet“, betont Werner Schell. Nach einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung sei eine Krankenhausfinanzierung nach dem Selbstkostendeckungsprinzip sinnvoller als Fallpauschalen.

Über all das müsse es breite Diskussion zwischen den Vertretern der Politik, der Krankenkassen und vor allem verschiedener zivilgesellschaftlichen Gruppen geben, fordert Schell. Der Verband kirchlicher Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe habe daher die Einberufung einer Enquete-Kommission gefordert, an der alle interessierten Kreise beteiligt werden sollen. Nur so könne den künftigen Anforderungen an das bundesdeutsche Krankenhaussystem entsprochen werden.

„Für den Rhein-Kreis Neuss sollten diese Erkenntnisse dazu führen, Entscheidungen bezüglich der Krankenhausangebote im Kreisgebiet zurückzustellen und überregionale Vorgaben abzuwarten“, sagt Werner Schell. Unabhängig davon wird gefordert, „die weiteren Erörterungen bezüglich der Fortentwicklung des Rheinland-Klinikums nicht nur in sogenannten Fachgremien zu führen, sondern insoweit auch die Konferenz für Gesundheit, Alter und Pflege im Rhein-Kreis einzubinden“.

(wilp)
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