Mittel zur Desinfektion, Material für die Testverfahren sowie die erforderliche persönliche Schutzausrüstung für die Mitarbeiter sollten bundesweit beschlagnahmt und bereitgestellt werden, fordern die Mediziner. So soll sichergestellt werden, dass das Personal wirksam geschützt werden kann und möglicher Wucher nicht zu einer Kostenexplosion für die Kliniken führt. Zudem soll so auch unseriösen Anbietern Einhalt geboten werden.
Vor allem aber schließen sich in dem Schreiben die Geschäftsführung des Ostprignitz-Ruppiner Klinikkonzerns sowie leitenden Kräfte und der Aufsichtsrat  dem Standpunkt der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) an. Diese hatte beklagt, dass das Pauschalfinanzierungskonzept am massiven Widerstand der großen Mehrheit der Krankenkassen gescheitert ist. "Offensichtlich ist die Politik nicht in der Lage, sich diesem Widerstand im Interesse der Krankenhäuser und somit der Gesundheitsversorgung der Bürger in den Städten und Gemeinden vor Ort entgegenzustellen", heißt es in dem Brief. "Hier beweist die Politik erneut, dass sie keine regulative Funktion übernimmt, um die gesundheitliche Versorgung flächendeckend und nachhaltig sicherzustellen." Die vom Bundes-Gesund­­heitsministerium vorgeschlagenen Änderungen bleiben aus Sicht der Kliniken fahrlässig hinter den Erfordernissen zurück und sind damit "absolut ungenügend". "Wir können uns gemeinsam einreden, dass wir das leistungsfähigstes Gesundheitssystem Europas haben, doch der große krisenhafte Praxistest erwartet uns erst noch, und bereits in krisenfreien Zeiten offenbarten sich große Defizite im System", wird im Brief gewarnt.