Klinikum-Besuchsverbot wird ignoriert - Menzel sauer: "Lassen Sie uns arbeiten!"

16.03.20 - "Wir müssen die Sicherheitsvorkehrungen leider nochmals verschärfen, um unsere Patienten und Mitarbeiter zu schützen." Das sagt Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstand für Krankenversorgung im Klinikum Fulda, am Sonntag zu OSTHESSEN|NEWS und kündigt nun Einlasskontrollen durch den Sicherheitsdienst an. Er ist verärgert, denn trotz ausgesprochenem Besuchsverbot verhalten sich manche Menschen unvernünftig und kommen weiterhin in das osthessische Krankenhaus der Maximalversorgung um ihre Angehörigen zu sehen.

Seit Samstag gilt, aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Coronavirus-Krise, ein generelles Besuchsverbot im Klinikum. O|N hat darüber berichtet. Ausnahmen können für Besucher von schwerstkranken Angehörigen oder von Kindern - wenn es erforderlich ist - zugelassen werden. Dabei gilt aber: Die Station muss vorher die Erlaubnis erteilen.

"Wer ohne Voranmeldung ins Klinikum kommt, tut nichts Gutes. Jeder unnötige Kontakt erhöht das Risiko für alle - für den Patienten, die Mitarbeiter und für den Besucher selbst. Die Funktionsfähigkeit der Krankenhäuser ist in der jetzigen Lage von größter Bedeutung. Um die Versorgung im Klinikum aufrechterhalten, werden wir die Anzahl der Menschen, die nicht zur Behandlung in unser Haus kommen, deutlich reduzieren", stellt Menzel klar und berichtet von Besuchern, die sämtliche Hinweisschilder ignorieren und mit den Pflege- und Ärzte-Teams auf den Stationen teils heftige Diskussionen geführt hätten. "Das werden und können wir nicht akzeptieren."

Zahlreiche Hinweisschilder informieren die Patienten und Angehörigen.

Die Botschaft des Klinik-Chefs: "Lassen Sie unsere Ärzte und Pflegekräfte ungestört und konzentriert arbeiten und unterstützen Sie  damit unsere Arbeit. Das kommt uns allen zugute in einer Zeit, die uns allen viel abverlangt." (Christian P. Stadtfeld) +++