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Streik in KölnWehren sich Kölner Krankenhäuser jetzt gegen Verdi-Aufruf?

Krankenhaus_Flur_Symbol

Die Kliniken der Stadt Köln haben eine juristische Prüfung einer Teile des Verdi-Warnstreiks am Mittwoch (14. Oktober) und Donnerstag angeordnet. Das Symbolfoto entstand 2018 in einem Krankenhaus in Frankfurt am Main.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Es sind die Kölner Streik-Tage, auch in dieser Woche. Nach den vermehrten Arbeitsniederlegungen der letzten Wochen, unter anderem dem letzten KVB-Streik am Donnerstag (8. Oktober) geht es am Mittwoch (14. Oktober) mit Streiks in Kitas, Krankenhäusern, Sozialbetrieben oder der Stadtverwaltung weiter.

Zu den Streiks hat die Gewerkschaft Verdi aufgerufen – und damit in den Augen der Kliniken der Stadt Köln möglicherweise eine Grenze überschritten.

Streik in Köln: Kliniken der Stadt Köln lassen Teile von Verdi-Aufruf juristisch prüfen

Der Warnstreik in den Kliniken Merheim, Holweide und dem Kinderkrankenhaus an der Amsterdamer Straße (Niehl) soll vom Mittwochmorgen bis Donnerstagabend (15. Oktober) gehen. Den Umfang der Streiks lässt die Geschäftsführung der Kliniken (100-prozentige Tochter der Stadt) nun juristisch prüfen.

Denn: Zusätzlich zur Notdienstbesetzung sollen nun mehrere komplette Stationen in den Krankenhäusern Holweide und Merheim bestreikt werden. Zu viel? Alleine diese Maßnahme würde etwa 150 Betten betreffen.

Kliniken der Stadt Köln: Befürchtungen wegen Verdi-Streiks

„Die Verantwortlichen der Kliniken Köln haben erhebliche Bedenken gegen die geplanten Sperrungen von zwei unfallchirurgischen Stationen sowie je einer kardiologischen und neurologischen Station in Merheim sowie Bettenschließungen auf der Intensivstation in Holweide”, heißt es in einem offiziellen Schreiben.

Holger Baumann, Geschäftsführer der Kliniken Köln, erläutert die Hintergründe: „Bei den Kliniken Köln machen sich die steigenden Corona-Infektionen bereits in gestiegenen Patientenzahlen bemerkbar. In dieser Situation benötigen wir alle verfügbaren Intensivbetten und haben keinen Spielraum für Bettenschließungen im Intensivbereich.“

Streik in Köln: Unfallchirurgie besonders hart betroffen?

Ähnlich sehe die Situation in den Bereichen Neurologie, Unfallchirurgie und Kardiologie aus. Da zwei von drei unfallchirurgischen Stationen bestreikt werden soll und die dritte in Notbesetzung arbeite, bestehe die Gefahr, dass das Traumazentrum Merheim seine Aufgabe als „unverzichtbare Anlaufstelle” für Schwerstverletzte nicht mehr wahrnehmen könne.

Ausdrücklich nicht richte sich die juristische Überprüfung gegen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kliniken oder deren Streikrecht, betont Baumann. „Sie leisten hervorragende Arbeit, das beweisen sie nicht nur in der Corona-Pandemie, sondern Tag für Tag. Ich muss nicht betonen, dass ihnen ein Streikrecht zusteht.” Man sei nur verwundert, mit welcher Härte der Streik bereits jetzt geführt werde.

Die für Mittwoch und Donnerstag geplanten Eingriffe seien aber selbstverständlich verschoben worden, die betroffenen Patienten sind oder werden informiert. Auch gegen die Sperrung anderer Stationen gehe die Geschäftsleitung nicht vor.

Streiks: Verdi kämpft für 2,3 Mio. Beschäftigte bei Bund und Kommunen

Verdi fordert für alle 2,3 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen eine Lohnerhöhung von 4,8 Prozent, mindestens 150 Euro und die Anhebung der Azubi-Vergütung um 100 Euro. Außerdem erwarten die Beschäftigten Entlastung durch zusätzliche freie Tage und die Angleichung der Arbeitszeiten im Osten an das westdeutsche Niveau.

Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Oktober angesetzt.