Westerstede/Ammerland - Nun ist es offiziell: Zukünftig soll es in der Ammerland-Klinik in Westerstede nur noch Ein- und Zweibettzimmer geben, neue Operationssäle sollen geschaffen, weitere stationäre Kapazitäten ausgebaut werden. Diese strategische Zielplanung gab Landrat Jörg Bensberg am Dienstag bekannt und erklärte: „Für diese Planung werden wir einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in die Hand nehmen müssen.“ Gleichzeitig wird eine Förderung beim Land Niedersachsen beantragt. Dafür wurden vorab schon Gespräche im Sozialministerium geführt.

Bensberg hatte in seiner Funktion als Gesellschaftervertreter gemeinsam mit Pflegedirektorin Birgit Paesch, der Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Ammerland-Klinik, Maria Bruns, dem Hauptgeschäftsführer der Ammerland-Klinik, Axel Weber, und dem Medizinischen Geschäftsführer Dr. Peter Ritter zum Pressegespräch eingeladen. Es galt, von eben solchen anstehenden Plänen zu berichten, aber auch Bilanz vom vergangenen Jahr zu ziehen. Diese fiel – wie schon im Vorjahr – sehr gut aus. Umsätze und Fallzahlen stiegen, so dass die Klinik mit einem positiven Jahresergebnis von circa 4,1 Millionen Euro abschließen konnte. Die Eigenkapitalquote lag bei 62,3 Prozent (2018: 61,6). Mehr als 80 000 Patienten (2018: 77 500) wurden 2019 ambulant und stationär versorgt. Keine Selbstverständlichkeit, wie im Gespräch noch einmal verdeutlicht wurde, denn der Brand einer angrenzenden Tennishalle im August hatte – wie berichtet – massive Auswirkungen auf den Klinik-Betrieb. Unter anderem mussten OP-Säle für einige Zeit geschlossen und Gebäudeteile aufwendig saniert werden. Alle Gesprächspartner waren sich einig, dass der Hauptverdienst des nun doch sehr großen Erfolgs des Hauses auf die engagierten und fachlich hervorragend qualifizierten Mitarbeiter der Klinik zurückzuführen seien, aber selbstverständlich auch auf die medizinische und technische Ausstattung des Hauses sowie die sehr gute Kooperation mit dem Bundeswehrkrankenhaus.

Verwaltungsratsvorsitzende Maria Bruns führte aus, dass die Klinik neben den großen Plänen auch noch weitere Projekte verfolgt. So wird der in 2019 erwirtschaftete Überschuss in diesem Jahr reinvestieren. So befinden sich weitere bauliche Maßnahmen und Investitionen in Planung oder sind bereits in Umsetzung, „um auch weiterhin eine Patientenversorgung auf höchstem Niveau zu gewährleisten“, so Bruns. Dazu gehörten der Ausbau der Notfallambulanz, die Erweiterungen der Kardiologie und der Gefäßchirurgie und die Implementierung einer Zentralambulanz.

Weber führte unter anderem aus, dass mit dem Bau eines dritten Kreißsaals begonnen werde. Gleichzeitig sei angestrebt, sich im Herbst als Onkologisches Zentrum zertifizieren zu lassen.

Anuschka Kramer
Anuschka Kramer Team Nord