Eckernförde: Staatsanwalt ermittelt in Ostsee-Klinik

Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen

Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen

Foto: dpa
Von: ANJA WIEBERNEIT

Eckernförde – Es ist ein schrecklicher Verdacht: Starb ein Säugling, weil eine Klinik gegen rote Zahlen kämpft?

Das Drama passierte am 17. November bei einer Entbindung in der Imland-Klinik. Grund für den Tod des Kindes war möglicherweise Sauerstoffmangel. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Die Geburtsstation ist seitdem geschlossen. Ein Gutachter hat im Auftrag der Imland-Geschäftsführung alle 825 Geburten der letzten zwei Jahren geprüft.

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Schockierendes Ergebnis: Rund 60 Fälle hätten nicht in Eckernförde behandelt werden dürfen. Es handelte sich um Risiko-Geburten, für die die kleine Klinik nicht ausgerüstet ist.

Die Sprecherin gibt zu: „Ein Kind ist bei der Geburt verstorben, das war Auslöser für die aktuellen Untersuchungen. Zwei weitere Fälle waren kritisch.“

Warum wurden Risiko-Geburten nicht an größere Kliniken abgegeben? Die Klinik-Sprecherin: „Auch aus einer komplikationslosen Schwangerschaft kann sich eine Risiko-Geburt entwickeln.“ Die Entscheidung für oder gegen eine Verlegung hätten die Ärzte dann eigenverantwortlich getroffen.

Die Imland-Klinik steckt mit ihren Standorten Rendsburg (541 Betten) und Eckernförde (186) schon lange in einer wirtschaftlichen Krise, 2021: 4 Mio. Euro Minus!

Inzwischen steht fest, dass die Eckernförder Station wohl geschlossen bleibt, egal wie die Ermittlungen ausgehen.

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