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Covid-19

Wenig Corona-Infektionen in Brandenburg: Kliniken können Reserven abbauen

Die Lage bei Corona-Infektionen in Brandenburg ist nach Angaben von Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) vergleichsweise günstig.

Die Lage bei Corona-Infektionen in Brandenburg ist nach Angaben von Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) vergleichsweise günstig.

Potsdam. Die Lage bei Corona-Infektionen in Brandenburg ist nach Angaben von Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) vergleichsweise günstig. „In Brandenburg ist die Situation immer noch erfreulich“, sagte Nonnemacher am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtags. Es gebe auch keine Hotspots, vielmehr verteile sich die Zahl der Neuinfektionen auf mehrere Landkreise.

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Sehr gut sei die Lage in den stationären Pflegeeinrichtungen, erklärte Nonnemacher: Dort gebe es keine Fälle bei Heimbewohnern, aber drei Mitarbeiter, die in Quarantäne seien. In Gemeinschaftsunterkünften gebe es aktuell 24 Corona-Fälle, auch diese seien auf mehrere Einrichtungen verteilt.

Lage in Krankenhäuser ist entspannt

Auch in den Krankenhäusern sei die Lage sehr entspannt, sagte die Ministerin: Seit dem 18. Juni seien dort nicht mehr als zehn Patienten zur gleichen Zeit stationär behandelt worden. Und nur sehr wenige müssten intensivmedizinisch beatmet werden. „Das ist so wenig, dass meine Abteilung Gesundheit jetzt ein neues Rundschreiben an alle Krankenhäuser in Brandenburg herausgeben wird, dass die Verfügung, sie mögen 10 Prozent der Normalbetten und 25 Prozent der Intensiv-Kapazitäten bereithalten, aufgehoben wird.“

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Denn die Kapazitäten der Krankenhäuser müssten wieder für alle Patienten genutzt werden, betonte die Ministerin. Allerdings werde die Anordnung aufrechterhalten, dass im Notfall binnen 48 beziehungsweise 72 Stunden zusätzliche Kapazitäten bereitgestellt werden müssen - „Aber die sind jetzt nicht mehr zu reservieren“. Für die Bereitstellung der dann nicht genutzten Betten hatten die Brandenburger Kliniken für den Zeitraum bis Mitte Mai mehr als 165 Millionen Euro aus dem Rettungsschirm des Bundes bekommen.

Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) verteidigte im Ausschuss die Entscheidung, angesichts der niedrigen Infektionszahlen die Schulen nach den Sommerferien wieder im Regelbetrieb zu öffnen. „Das Recht auf Bildung kann nicht dauerhaft hinten anstehen“, sagte Ernst. „Die Schulen müssen aber für den Fall von Infektionen einen Notfallplan erstellen, mit dem sofort wieder ein Heimunterricht aufgenommen werden kann, der dann auch bewertet werden soll“, sagte sie.

Brandenburgische Sportjugend will Angebot ausweiten

Allerdings solle bei lokalem Infektionsgeschehen mit Augenmaß vorgegangen werden, ergänzte Nonnemacher. „Also, dass dann wirklich nur kleine Gruppen in Quarantäne geschickt werden und nicht sofort ganze Schulen wegen zwei, drei Infektionsfällen geschlossen werden.“

In den Sommerferien wollen der Landessportbund (LSB) und die Brandenburgische Sportjugend ihr Angebot ausweiten, „um möglichst viele Kinder und Jugendliche in Bewegung zu bringen“, wie LSB-Jugendsekretär Robert Busch am Nachmittag in einer Pressekonferenz mit Ernst erläuterte. So sollen Schüler ab der dritten Klasse in 100 Horten im Land ihr Sportabzeichen machen können. Die Sportjugend bietet Ferienprogramme mit Übernachtung etwa mit Tauchscheinkursen, Stand-Up-Paddling oder Kanusport.

Zusätzlich will das Ministerium mit Freizeiteinrichtungen Ferienangebote erarbeiten, bei denen auch Lehrkräfte mitwirken. Dafür hätten sich landesweit bereits 700 Interessenten gemeldet, berichtete ein Sprecher des Ministeriums. Das Programm will Ernst in der kommenden Woche vorstellen und richtet sich ebenso wie die Angebote des LSB insbesondere an Kinder aus Familien, die in diesem Jahr nicht in den Urlaub fahren können.

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Von RND/dpa

MAZ

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