Freisinger Krankenhaus:In schwierigen Zeiten auf einem guten Weg

Freisinger Krankenhaus: Trotz schwieriger Zeiten befindet sich das Freisinger Klinikum auf einem guten Weg.

Trotz schwieriger Zeiten befindet sich das Freisinger Klinikum auf einem guten Weg.

(Foto: Johannes Simon)

Die Leistungsentwicklung am Klinikum steigt wieder. Allerdings ist ein Minus von 2,75 Millionen Euro prognostiziert.

Von Peter Becker, Freising

"Das erscheint mir als Schikane", polterte Rainer Schneider (FW). Zuvor hatte Maren Kreuzer, Geschäftsführerin des Freisinger Klinikums, im Kreistag bekanntgegeben, dass die im Masterplan vorgesehene Kindertagesstätte nicht am ursprünglich vorgesehen Platz im Patientengarten gebaut werden könne. Dort seien nicht genug Versickerungsflächen vorhanden, begründete dies die Stadt Freising, in deren Händen die Planungshoheit liegt. "Dafür fehlt mir jedes Verständnis", sagte Schneider konsterniert. Er fürchtet Verzögerungen in der Umsetzung des Masterplans.

Laut Maren Kreuzer soll die Kindertagesstätte jetzt in den Wohnkomplex integriert werden, welcher für das Personal vorgesehen ist. Der erste Entwurf des Masterplans stammt aus den Jahren 2018/2019. Damals seien diese Fakten noch nicht bekannt gewesen. Sie versicherte aber, dass es deshalb zu keinen Verzögerungen kommen werde. Für Container zur Kinderbetreuung, wie dies Johann Stegmair (CSU) vorgeschlagen hatte, sei auf dem Gelände schlicht kein Platz. Die Auslegung des Bebauungsplans seitens der Stadt ist für das Frühjahr vorgesehen, der Satzungsbeschluss zu dessen Festlegung wird im Frühsommer erwartet.

1002 Kinder haben im Freisinger Klinikum im Jahr 2021 das Licht der Welt erblickt

Was die Leistungsentwicklung am Klinikum anbelangt, zeigt die Kurve wieder nach oben. Wenngleich die Zahlen von vor der Corona-Pandemie noch nicht erreicht werden. 7376 Personen nahm die Notaufnahme 2021 auf. Das sind um 17,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. 370 Menschen verbrachten 2021 auf der Palliativstation, 19 Prozent mehr als 2020. Zum Vergleich das Jahr 2019: Im Jahr vor der Pandemie waren dort 346 Personen untergebracht.

Die Belegungsquote lag 2021 bei 65,7 Prozent, das sind 15,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor. 1002 Kinder haben 2021 im Freisinger Krankenhaus das Licht der Welt erblickt. Mehr waren es laut Maren Kreuzer nur im Jahr 2017 (1075), weil seinerzeit die Geburtsstation in der Erdinger Klinik geschlossen war. Aktuell sind die Kapazitäten am Klinikum begrenzt. Das liegt an Corona-Erkrankungen und dem Personalmangel. In Abhängigkeit von der Entwicklung der Pandemie rechnet Maren Kreuzer mit einem negativen Jahresergebnis von 2,75 Millionen Euro.

60 von 1000 Beschäftigten im Krankenhaus sind nicht geimpft

Abgesehen von der Umsetzung des Masterplans stehen weitere Bauarbeiten am Klinikum an. Zum Beispiel hat die Regierung von Oberbayern eine Flächenmehrung in der Zentralen Notaufnahme angemahnt. Das sei zu schaffen, sagte Landrat Helmut Petz (FW). Die Zentrale Notaufnahme sei derzeit räumlich ziemlich verschachtelt. Es herrsche nach wie vor Aufbruchstimmung am Klinikum, sagte Petz. Die Leute seien mit Eifer dabei.

Zehn bis 14 Leihkräfte beschäftigt das Klinikum, beantwortete Maren Kreuzer eine Nachfrage von Erich Irlstorfer (CSU). Das sei ein enormer Kostenfaktor. Das Klinikum setzt nicht zuletzt deshalb auf die Ausbildung seiner Pflegekräfte. 72 sind es derzeit in der dreijährigen Ausbildung, 37 in derjenigen zu Krankenpflegehilfskräften. Die Quote der Übernahmen sei nicht besonders hoch gewesen, weshalb in die Pflegedirektion eingegriffen worden sei. "Der neue Pflegedienstleiter ist ein Glücksgriff", lobte Landrat Petz.

Irlstorfer hatte sich auch nach der Impfquote am Klinikum erkundigt. Von den 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seien 60 nicht geimpft, sagte Maren Kreuzer. Stünden diese aber nicht zur Verfügung, müssten Abteilungen geschlossen werden. Was neues Personal anbelangt, würden aber nur Geimpfte eingestellt.

Toni Wollschläger (Grüne) wähnt das Klinikum trotz der schwierigen Zeiten auf einem guten Weg. Was er sich allerdings zur Versorgung der Patienten und Patientinnen wünsche, seien Lebensmittel aus ökologischem Anbau. Das gelte es zu klären, sagte Petz. Der Aufsichtsrat des Klinikums habe jedenfalls beschlossen, selbst kochen zu lassen anstatt vorbereitetes Essen zu beziehen. Die Krankenhausküche werde in jedem Fall saniert.

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