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Paderborn

Kinderklinik: Kritik an zu hohen Pflegekosten

Politiker informieren sich in Paderborn über die Bedürfnisse einer kinder- und jugendgerechten Versorgung.

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Daniel Sieveke (v. l.), Peter Liese, Michaela Kretzschmer (Teamleiterin Pflege Frühgeborenen-Intensivstation), Peter Richter (Leitender Oberarzt), Jürgen Thau (Kaufmännischer Geschäftsführer) und Friedrich Ebinger (Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin) tauschen sich miteinander aus. | © St.-Vincenz-Krankenhaus GmbH

Daniel Sieveke (v. l.), Peter Liese, Michaela Kretzschmer (Teamleiterin Pflege Frühgeborenen-Intensivstation), Peter Richter (Leitender Oberarzt), Jürgen Thau (Kaufmännischer Geschäftsführer) und Friedrich Ebinger (Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin) tauschen sich miteinander aus. | © St.-Vincenz-Krankenhaus GmbH

05.09.2021 | 05.09.2021, 02:00

Paderborn. Peter Liese (Mitglied des Europäischen Parlaments) und der heimische Landtagsabgeordnete Daniel Sieveke (beide CDU) besuchten jetzt die Frauen- und Kinderklinik St. Louise. Gemeinsam mit Chefarzt Friedrich Ebinger, Oberarzt Peter Richter und dem kaufmännischen Geschäftsführer Jürgen Thau besuchten sie die Frühgeborenen-Intensivstation und die Jugendlichen-Station der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, um sich vor Ort über die Bedürfnisse einer kinder- und jugendgerechten Versorgung zu informieren.

„Schon lange leistet das Team unseres Perinatalzentrum eine hervorragende hoch spezialisierte medizinische und pflegerische Versorgung unserer kleinsten Patienten", betont Chefarzt Ebinger. „Doch die theoretischen Strukturvorgaben, die wir seitens des Gesetzgebers erhalten, sind immer schwieriger zu realisieren und an der Praxis vorbei."

Insbesondere die quantitativen und qualitativen Vorgaben im Bereich der vorzuhaltenden Fachärzte und Pflegefachkräfte seien dauerhaft kaum zu erreichen. Hier brauche es zukunftsfähige Weiterentwicklungen im Finanzierungssystem, um eine ausreichend wohnortnahe Kinder- und Jugendmedizin dauerhaft zu gewährleisten. „Die derzeitigen Vorhaltekosten in der Pädiatrie sind einfach zu hoch", resümiert Geschäftsführer Thau. „Die Kinder- und Jugendmedizin darf nicht per se aus der Erwachsenenmedizin quersubventioniert werden müssen, um überlebensfähig zu sein", sind sich alle Akteure einig.

Ein weiterer Knackpunkt sei der extreme Mangel an Fördermitteln: „Wir machen hier in Paderborn eine richtig gute Medizin und Pflege. Gleichzeitig gibt es für unsere Kinderklinik viele tolle Ideen und Entwicklungspotenziale. Doch es fehlen Investitionsmittel des Landes, um diese voranzutreiben und umsetzen zu können", ergänzt Thau. Liese und Sieveke versprachen, sich für die Belange der Kinder- und Jugendmedizin und der Kinderkliniken vor Ort stark zu machen.

Die Paderborner Kinderklinik kennt Peter Liese übrigens auch als Mitarbeiter: „Von 1991 bis 1994 war ich zunächst als Arzt im praktischen Jahr und dann als Stationsarzt an der Paderborner Kinderklinik tätig. Dort habe ich viel gelernt, was für meine heutige Tätigkeit als gesundheitspolitischer Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) wichtig ist. Das Europäische Parlament versucht, seinen Beitrag für die bestmögliche Behandlung von Kindern zu leisten."