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Dritter Bieter

Imland insolvent: Ameos Gruppe soll auch am Kauf interessiert sein

Imland Klinik – Standort Rendsburg: Auch die Schweizer Ameos Gruppe soll sich für die Krankenhäuser interessieren.

Imland Klinik – Standort Rendsburg: Auch die Schweizer Ameos Gruppe soll sich für die Krankenhäuser interessieren.

Kiel. Wie geht es weiter mit der insolventen Imland-Klinik? Während am Sonntag in Eckernförde Mitarbeiter auf die Straße gehen, hat das sogenannte Schutzschirmverfahren die nächste Phase erreicht. Drei Interessenten überprüfen zurzeit die Klinik-Standorte Rendsburg und Eckernförde auf Herz und Nieren. Neben dem Städtischen Krankenhaus Kiel mit seinen bekannten Fusionsplänen sollen zwei private Akteure aus dem Gesundheitsbereich unter den Bietern sein.

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Während der Name der Schön-Klinik-Gruppe bereits kursiert, wurden jetzt Details zu einem dritten Interessenten bekannt. Dabei soll es sich nach Informationen unserer Redaktion um die Ameos-Gruppe aus der Schweiz handeln. Am Wochenende äußerte sich das Unternehmen mit Sitz in Zürich dazu auf Anfrage bislang nicht.

Ameos-Sprecherin: „Grundsätzliches Interesse, stetig zu wachsen“

Zuvor hatte die Leiterin der Unternehmenskommunikation der Ameos Gruppe, Erken Schröder, allerdings Anfang Februar bereits ein „grundsätzliches Interesse, stetig zu wachsen und neue Einrichtungen in die Gruppe zu integrieren“ bestätigt. Zu konkreten Projekten wollte sie sich damals nicht äußern.

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Zur Ameos Gruppe gehören nach Angaben des Konzerns mehr als 100 Einrichtungen an über 50 Standorten. Die rund 18 000 Mitarbeitenden der Krankenhäuser, Polikliniken, Reha-, Pflege- und Eingliederungseinrichtungen „sichern die umfassende Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung in den Regionen“, so Schröder: „Jährlich versorgen wir dabei über 500 000 Menschen.“

In Schleswig-Holstein ist das Unternehmen bereits stark vertreten – hauptsächlich im östlichen Landesteil. Die Website der Gruppe listet in einem Umkreis von 100 Kilometern um Kiel 32 Standorte in ihrer Trägerschaft auf, die einen starken Schwerpunkt auf die psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung legen.

Das Ameos Klinikum in Kiel hat als Schwerpunkt die Behandlung von Suchterkrankungen.

Das Ameos Klinikum in Kiel hat als Schwerpunkt die Behandlung von Suchterkrankungen.

Dazu zählen die Ameos Klinik Neustadt als Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie sowie weitere stationäre, teilstationäre und ambulante Einrichtungen und Fachkliniken in Eutin, Middelburg und Oldenburg in Holstein, in Heiligenhafen, Lübeck und auf Fehmarn. Mit der Ameos Klinik Kiel, die den Schwerpunkt in der Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen angibt, und einem weiteren Standort in Preetz ist die Gruppe auch in der Region Kiel präsent. Zudem betreibt die Gruppe Einrichtungen der Pflege, Eingliederung und Rehabilitation sowie eine Klinik für Geriatrie in Ratzeburg.

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Ameos kann sich offenbar vorstellen, in Zukunft auch in Rendsburg und Eckernförde Flagge zu zeigen. In diesen Tagen zumindest gewährt der Imland-Generalbevollmächtigte im Schutzschirmverfahren, Rechtsanwalt Rainer Eckert, allen Interessenten einen tieferen Einblick in die Bücher des in finanzielle Schieflage geratenen Imland-Unternehmens. Je nachdem, ob die Interessenten angesichts von Geschäftszahlen und Betriebsstruktur eine Investition für sinnvoll halten, können sie ihr Angebot für die Imland-Kliniken abgeben – bis Montag, 13. März.

KN

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