Medizinische Versorgung :
Immer mehr Krankenhäuser wollen Uniklinik werden

Von Kim Björn Becker, Augsburg, Rüdiger Soldt, Stuttgart
Lesezeit: 7 Min.
Zentralklinikum Augsburg mit Hubschrauberlandeplatz: Dank großer Finanzleistung Bayerns nun dessen sechsten Uniklinik
Der Status als Universitätsklinik verspricht Geld und Prestige. Bestehende Krankenhäuser wollen deshalb gerne selbst Studierende ausbilden – und die bestehenden Lehrkliniken genau das verhindern.

Der Fall passt auf eine Seite, Reinhard Hoffmann trägt nüchtern die Fakten vor. Die Patientin ist weiblich, 25 Jahre alt, sie hat eine fortschreitende Nervenerkrankung, wird künstlich beatmet, aufgenommen wurde sie wegen einer starken Lungenentzündung mit Fieber. Der Hausarzt hat ein Antibiotikum verabreicht. Es wirkt nicht, und Hoffmann fragt in die Runde, ob jemand eine Idee hat. Ein Besprechungsraum im neunten Stock des Klinikums Augsburg, der Facharzt für Mikrobiologie steht vor ungefähr zwei Dutzend Medizinstudenten. Sie sind im Praktischen Jahr und besprechen mit ihm zu Trainingszwecken regelmäßig Fälle wie den der jungen Frau, deren Lungenentzündung nicht besser werden will. Ein Student hat einen Verdacht, es könnte mit der künstlichen Beatmung zusammenhängen. Wenn die Infektion vom Beatmungsgerät ausgeht seien wahrscheinlich andere Erreger im Spiel als sonst, das würde erklären, warum das Antibiotikum nicht wirkt, man könnte ein anderes versuchen. Hoffmann sagt: „Sehr gut.“

Zum Jubiläum:
7 Monate für nur 5 € pro Monat testen

Zum Jubiläum:
7 Monate für nur
5 € pro Monat testen

  • Mit einem Klick online kündbar