Kulmbach
Projekt

100 Millionen Euro fließen in Erweiterung des Kulmbacher Klinikums

Am 12. Januar beginnt der zweite große Bauabschnitt am Kulmbacher Klinikum. Die Erweiterung wird in drei Jahren rund 100 Millionen Euro verschlingen.
So wird das Klinikum Kulmbach aussehen, wenn in rund drei Jahren die Bauarbeiten abgeschlossen sein werden.  Visualisierung: H2M-Architekten
So wird das Klinikum Kulmbach aussehen, wenn in rund drei Jahren die Bauarbeiten abgeschlossen sein werden. Visualisierung: H2M-Architekten
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Planmäßig am 12. Januar beginnen die Arbeiten für den zweiten großen Bauabschnitt der Erweiterung des Klinikums Kulmbach. Rund 100 Millionen Euro wird das Projekt verschlingen (siehe Infokasten "Das ist geplant"). Dafür ist auch die Verlegung des Haupteingangs notwendig.

Haupteingang wird verelegt

Der bisherige Haupteingang wird, wie Landrat und Zweckverbandsvorsitzender Klaus Peter Söllner berichtet, von Dienstag an für die nächsten Jahre geschlossen sein. Der Zugang zum Klinikum befindet sich während dieser Zeit an der Seite des Hauptgebäudes zwischen der Pforte und dem Eingang zur Notaufnahme.

Der neue vorübergehende Eingang hat allein rund 300 000 Euro gekostet. Söllner freut sich, dass das Großprojekt nun starten kann: "Wenn im Frühjahr 2024 dieser Bau fertiggestellt ist, haben wir einen Quantensprung für unser Haus erreicht."

Fluch und Segen zugleich

Fluch und Segen zugleich sei die Lage des Kulmbacher Klinikums weit oben am Berg in der Blaich, so der Landrat. Der Blick auf die Stadt Kulmbach und die Plassenburg sei von dort einer der schönsten überhaupt. Aber das Gelände sei für bauliche Zwecke höchst anspruchsvoll. Deswegen sei es nicht möglich, im Bereich des bisherigen Vorplatzes eine "normale" Baugrube auszuheben.

Eine Bohrpfahlgründung sei nötig. Auf diesen Bohrpfählen, die in den kommenden Wochen gesetzt werden, soll später auch das neue Gebäude errichtet werden. Von Dienstag an werden diese Pfähle gesetzt. Die Bagger und nötigen Maschinen stehen bereits vor dem Gebäude.

Bis April wird es laut Landrat Söllner dauern, bis diese Pfähle im Boden sind. Im Mai soll dann laut der mit den Architekten und Baufachleuten um Professor Stefan Häublein abgestimmten

"Wir sind weiter am Ball und im Plan"

Bauzeitenplanung der Rohbau beginnen. "Dieser große zweite Bauabschnitt mit einem räumlich wie finanziell riesigen Volumen startet trotz der Pandemie wie geplant", betont Klaus Peter Söllner. Das sei angesichts der schwierigen Zeit, die auch das Klinikum massiv betrifft, eine Nachricht wert. "Wir sind weiter am Ball und im Plan."

Der erste Bauabschnitt ist bereits seit einem Jahr abgeschlossen. "Wir haben ihn im Januar 2020 in noch sehr entspannter Atmosphäre einweihen können. Tausende Menschen haben unsern Tag der offenen Tür damals besucht." Außerordentlich gelungen sei dieser erste Teil des großen Umbaus, der Patienten wie Mitarbeitern viele Erleichterungen bringe.

Jetzt gehe es an den zweiten großen Komplex, noch größer als der erste. "Das wird eine Riesenbaustelle", machte Söllner deutlich und räumte auch ein: "Diese Arbeiten werden erhebliche Einschränkungen mit sich bringen." Einschränkungen, auf die sich die Verantwortlichen längst eingestellt haben.

Disziplin erforderlich

Die beengten Verhältnisse während der Bauphase machten eine detaillierte Planung nötig und erforderten auch von den Besuchern des Hauses eine gewisse Disziplin, macht Geschäftsführerin Brigitte Angermann deutlich. So werde es während der Bauzeit nicht mehr möglich sein, mit dem Auto bis zur Notaufnahme zu fahren und dort zu parken. Eine Fahrspur mit Wendemöglichkeit am Eingang werde zur Notaufnahme führen. Sobald der Patient abgeliefert sei, sollten die Fahrzeuge dann aber im Parkhaus abgestellt werden.

"Die beengten Verhältnisse erlauben es dann nicht mehr, ein Auto 30 Minuten vor dem Haus stehen zu lassen", sagt Angermann und bittet hierfür um Verständnis. Die wenigen Parkplätze vor der Notaufnahme blieben den Abholdiensten sowie Taxiunternehmen vorbehalten. Behindertenstellplätze seien ebenfalls dort ausgewiesen.

1700 Mitarbeiter

Auch die Fußgängerführung werde sich verändern und auf die andere Straßenseite verlagert werden. Fußgänger werden gebeten, sich an die ausgewiesenen Wegeführungen zu halten.

Für die Lage des vorübergehenden Haupteingangs habe man sich wegen seiner Nähe zur Pforte entschieden, erläutert die Geschäftsführerin. Das sei bisher schon die zentrale Anlaufstelle gewesen. Dort liefen auch viele andere Fäden zusammen. Zum Beispiel befinde sich die Zentrale der Brandmeldeanlage an der Pforte. Das alles zu verlegen, wäre zu teuer geworden. Und noch einen Vorteil bietet die nun gefundene Lösung: "Wir schaffen es, dass trotzdem für unsere Patienten und Besucher alles halbwegs wie gewohnt abläuft."

"Wir sind guten Mutes, dass auch der zweite Bauabschnitt gut verlaufen wird", sagt Söllner. "Wenn alles fertig ist, haben wir ein Haus, das top aufgestellt ist." Das Klinikum sei auf einem guten Weg. "Am 1. Dezember 2020 haben wir die magische Zahl von 1700 Mitarbeitern an unserem Haus überschritten. Das zeigt, wie groß unsere Anstrengungen für eine bestmögliche medizinische Versorgung unserer Bevölkerung sind."

Das ist geplant

Rund 100 Millionen Euro werden in diesen zweiten Bauabschnitt am Klinikum Kulmbach investiert. 66,41 Millionen Euro fließen als Förderung vom Freistaat Bayern in das Projekt, rund 34 Millionen Euro muss das Klinikum Kulmbach aus eigenen Mitteln aufbringen. Zwei Untergeschosse wird das neue Gebäude erhalten. Unter anderem werden dort auch 80 weitere Parkplätze geschaffen. Im Erdgeschoss werden die Eingangshalle, die Pforte, die sozialen Dienste, das Entlassmanagement, der Friseur und auch das Sanitätshaus Platz finden. Darüber entstehen auf fünf Geschossen weitere Pflegestationen. In jeder werden 37 Betten zur Verfügung stehen. Wenn der Bau abgeschlossen ist, werden Zweibettzimmer im Kulmbacher Klinikum genereller Standard sein.