Rechtsstreit: Onkologie-Praxis in Opladen schließt

Nach monatelangem Rechtsstreit wurde jetzt die Onkologie-Praxis am St. Remigius in Opladen Krankenhaus geschlossen. Rund 500 Krebspatienten müssen sich nun einen neuen Arzt suchen, um ihre Chemotherapie zu bekommen. Geklagt hatte das Klinikum in Schlebusch. Es geht um den sogenannten “Kassensitz”. Die Opladener Onkologin wirft dem Klinikum vor aus Geldgier geklagt zu haben.

© Klinikum Leverkusen

Für mich ist das Ganze ein Skandal, sagt die Onkologin. Sie und ihre vier Mitarbeiter sind nun arbeitslos, ihre Patienten müssten teilweise ihre Chemotherapie verschieben. Bis vor zwei Jahren hatte die Onkologin zehn Jahre lang mit ihrer Praxis am Klinikum gearbeitet, damals noch unter der Leitung der Radiologie 360°. 2018 hatte das Klinikum die Anteile gekauft – seitdem sei es nur noch darum gegangen Kosten einzusparen. Deshalb habe sie sich entschieden ihre Praxis in Opladen weiterzuführen. Das Klinikum beansprucht den Praxis-Sitz für sich und hat juristisch recht bekommen. Die Entscheidung sei traurig und nicht im Sinne der Patienten, so die Onkologin. Das Klinikum selbst bezeichnet die Umstände als bedauerlich. "Wir wollen mit dem zweiten Kassensitz die Versorgung unserer Kassenpatienten 365 Tage im Jahr sicherstellen", so Klinikum-Chef Zimmermann. So wie es vor dem Umzug nach Opladen auch gewesen sei. "Ich bin weit davon entfernt, dass ich etwas aus Geldgier tue", so Zimmermann. Das Geld, das man erwirtschafte, werde nicht einfach so angehäuft, sondern für weitere Investitionen in die Gesundheit genutzt.

Eine Sprecherin des Klinikums erläutert weiter: "Es ist selbstverständlich, dass alle onkologischen Patienten Leverkusens, auch die unter einer laufenden Therapie, kurz- und langfristig in den

Strukturen des Gesundheitsparks kompetent versorgt werden können. Niemand braucht sich Sorgen machen, dass die Patientenversorgung nicht gewährleistet ist."

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