Konflikt geht weiter Schmelzer Rat verabschiedet Resolution zum Lebacher Krankenhaus

Schmelz · Der Schmelzer Gemeinderat äußerte sich einstimmig zur Krankenhaus-Frage. Die Klinik in Lebach solle bleiben. Die Resolution hatte die SPD vorbereitet.

 Die Auseinendersetzung um das Krankenhaus Lebach und die medizinische Versorgung im nördlichen Saarland geht weiter.

Die Auseinendersetzung um das Krankenhaus Lebach und die medizinische Versorgung im nördlichen Saarland geht weiter.

Foto: Joshua Schwinn

„Es geht hier und heute nicht um das Lebacher Krankenhaus. Es geht um unser Krankenhaus.“ Vehement machte Grünen-Chef Hanko Zachow die Bedeutung dieser medizinischen Einrichtung in der letzten Ratssitzung in Schmelz vor den Sommerferien deutlich. Denn vor rund 50 Jahren, berichtete Zachow, war entschieden worden, Lebach als Mittelzentrum zu entwickeln. Als ein Ort mit wichtigen Einrichtungen für ein größeres Umland. „Wir brauchen Lebach als nächstgelegenes Mittelzentrum für die Gemeinde Schmelz.“

Die Entfernungen sprechen dabei für sich. Von Schmelz aus ist Lebach etwa sechs Kilometer entfernt. Bis zu den nächsten Krankenhäusern in Saarlouis oder Merzig sind es schon etwas mehr als 20 Kilometer. Hintergrund für das Thema Krankenhaus war ein Antrag der CDU-Fraktion. Darin forderte sie, wie Fraktionschef Nicolas Lorenz begründete, eine Beschlussfassung „über die medizinische Versorgung in unserer Region, insbesondere den Erhalt des Krankenhauses am Standort Lebach“.

Was bei Bürgermeister Wolfram Lang nicht so gut ankam, war der Auftrag an ihn als Bürgermeister. Denn laut CDU-Text habe er „dieses Begehren den zuständigen Stellen und dem Träger gegenüber zu verdeutlichen“. Etwas, das Lang nach eigener Darstellung „längst schon gemacht“ habe. Zur Sicherung des Lebacher Krankenhauses habe er bereits Gespräche mit Lebachs Bürgermeister Klauspeter Brill geführt sowie an Konferenzen mit Bürgermeistern und Ministerium teilgenommen. Denn er stehe „völlig hinter dem Erhalt des Krankenhauses“.

Als ein „ganz wichtiges Thema“ stufte der SPD-Vorsitzende Oliver Puhl die Angelegenheit ein. Erst recht nach Wegfall der Einrichtungen in Dillingen und Wadern. Deshalb habe seine Fraktion eine Resolution vorbereitet. „Der ländliche Raum hat einen Anspruch auf eine angemessene Gesundheitsversorgung“, heißt es unter anderem in dem Text. Ebenso, dass die Menschen in den um Lebach liegenden Gemeinden „nun schnell Klarheit“ brauchten.

Dass der Träger des Krankenhauses, die Caritas Trägergesellschaft Trier, CTT, inzwischen ankündigte, die Einrichtung in Lebach fortzuführen, begrüßt der Rat. Er fordert mit der Resolution aber auch, den Erhalt und Ausbau von Arbeitsplätzen im Krankenhaus Lebach, und dass der Standort Lebach in der Fortschreibung des Krankenhausplans der Landesregierung auch künftig berücksichtigt werde.

Außerdem wehre sich der Gemeinderat Schmelz gegen ein „Ausbluten“ der ländlichen Infrastruktur. Deshalb erwarte er von der Landesregierung, die Region nördliches Saarland nicht von der Entwicklung abzuhängen. Die Einrichtung in Lebach habe bei sorgfältiger Ausrichtung und Konzeption das Potenzial, die neue „Nordsaarland-Klinik“ zu werden. Die dann eine „hervorragende stationäre Versorgung für die Region und ihre Menschen garantiert“.

Einstimmig übernahm der Rat die Resolution. Er verknüpfte damit auch die Forderung der CDU, sich für die Sicherung der medizinischen Versorgung in der Region einzusetzen.

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