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Pflegeberufe-Reformgesetz soll im Vogelsbergkreis mit Vernetzung umgesetzt werden„Pflegeberufe der Zukunft“

VOGELSBERG (ol). Wie sieht die Pflegeausbildung im Vogelsberg in Zukunft aus? Welche Herausforderungen warten auf ambulante und stationäre Dienste, Pflegeheime, Krankenhäuser und Pflegeschulen? Wie können sich diese Institutionen vernetzen, um die Pflege im Vogelsbergkreis zu gestalten? Um Antworten auf diese und weitere Fragen zu finden, trafen sich auf Einladung von Landrat Manfred Görig und der Arbeitsgruppe „Pflege im Vogelsberg“, Experten zu einer Informations- und Netzwerkveranstaltung.

„Ob als Praktiker oder als Verwaltung und Politik – wir alle haben uns auf die sogenannte Generalistik vorbereitet. Doch trotzdem müssen wir schauen, wo genau wir momentan stehen“, sagte Landrat Manfred Görig in seiner Einführungsrede. Viele Ideen und Initiativen seien ausgearbeitet worden, um das Pflegeberufe-Reformgesetz auch im Vogelsbergkreis umzusetzen, führte er laut Pressemitteilung weiter aus.

„Besonderen Dank an dieser Stelle an die Mitglieder der Arbeitsgruppe Pflege im Vogelsberg, die das Pflegenetzwerk Vogelsbergkreis initiiert haben. Das unterstützt der Vogelsbergkreis natürlich sehr gerne“, sagte Görig. Das Pflegenetzwerk soll im kommenden Frühjahr auf den Weg gebracht werden und ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Pflegeschulen und weitere Akteure zusammenbringen.

Nach der Eröffnung übernahm Dominik Zutz, Experte vom Regierungspräsidium Gießen. Er stellte in seinem Vortrag die Eckpunkte des Gesetzes zur Reform der Pflegeberufe vor und umriss die Anforderungen an die Institutionen im Vogelsbergkreis.

Thomas Müller, Leiter der Vogelsberger Pflegeakademie, und Christiane Schwind, Schulleiterin der Krankenpflegeschule des Vogelsbergkreises, erläuterten im Anschluss die Maßnahmen zur Zusammenlegung der beiden Institute und die Vorbereitungen für die neue Ausbildung. Die Lehrpläne würden ausgearbeitet, Fortbildungen konzipiert, die Zertifizierung vorbereitet und die Ausbildung gemeinsam mit den Partnern strukturiert, sagte Thomas Müller. Nachdem der aktuelle Sachstand bei der Pflegeausbildung im Vogelsbergkreis geklärt war, wurde das „Pflegenetzwerk Vogelsbergkreis“ vorgestellt.

Carola Braika, Einrichtungsleitung Haus am Gleenbach in Kirtorf, Anke Buchner, Einrichtungsleitung Haus Margarete in Lauterbach und Christoph Speda, Residenzleitung Best Care Residenz am Schlosspark Ulrichstein, stellten das Kooperationsprojekt gemeinsam vor. Dieses soll im kommenden Frühjahr Gestalt annehmen und ein Forum für die zentralen Fragen rund um die Sicherstellung der Pflege im Vogelsbergkreis werden.

In enger Zusammenarbeit der Partner sollen dort wichtige Fragen zur Pflege im Kreis erörtert und Lösungen gefunden werden. Die Unterstützung des Landkreises haben die Akteure: „Ich wünsche mir eine deutliche Aufbruchsstimmung für die gemeinsame Umsetzung des Pflegeberufe-Reformgesetzes und die Gründung des Pflegenetzwerkes im Vogelsbergkreis“, machte Landrat Görig deutlich.

2 Gedanken zu “„Pflegeberufe der Zukunft“

  1. Vernetzung war doch von je her eines der Lieblings-Schlagwörter des Landrats. Egal wie sehr der Vogelsberg auch abgehängt sein mochte. In gewohnter Vogelsberger Wagenburgmentalität wurde alles kompensiert durch die „gute Vernetzung“. Doch jetzt auf einmal werden Fragen gestellt, als habe man mit der Pflege im Vogelsberg gerade erst angefangen. Da war wohl bislang zu viel „Generalistik“, wo man sich vielleicht mal mit den Details hätte auseinandersetzen müssen.
    „Welche Herausforderungen warten auf ambulante und stationäre Dienste, Pflegeheime, Krankenhäuser und Pflegeschulen? Wie können sich diese Institutionen vernetzen, um die Pflege im Vogelsbergkreis zu gestalten?“ Diese Fragen stellt man sich erst jetzt, wo es ein neues Pflegeberufe-Reformgesetz umzusetzen gilt? Daseinsvorsorge im Vogelsbergkreis bestand in der Vergangenheit nur allzu oft in feierlichen Auftaktveranstaltungen, Ankündigungen und Schönfärberei. Je leerer der Beutel, desto höher sprang das Känguru. Und im Hintergrund wurden die alten Strukturen fortgeschrieben. Und jetzt reden die Pflegeheimbetreiber von „Sicherstellung der Pflege“, worunter vor allem die Sicherung der eigenen Belegung zu verstehen sein dürfte. Dabei sollte es angesichts der immensen Kosten und der demografischen Entwicklung vorrangig um die Verhinderung von stationärer Vollzeitpflege – etwa durch Angebote haushaltsnaher Dienstleistungen für Senioren ohne bzw. mit niedrigem Pflegegrad – gehen. Wenn sich da nicht mal wieder die Falschen vernetzen, um den „Pflege-Kuchen“ schön unter sich aufzuteilen.

  2. „Das Pflegenetzwerk soll im kommenden Frühjahr auf den Weg gebracht werden und ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Pflegeschulen und weitere Akteure zusammenbringen.“
    Donnerwetter! Ein Pflegenetzwerk für den Vogelsberg! Und schon so früh, äh, also im kommenden Frühjahr! Da steckt das „früh“ ja(hr) auch schon drin, kicher, kicher.
    Wie immer: Noch nichts gemacht, noch nichts zu sehen. Aber der frühe Vogel(sberger) genehmigt sich schon mal einen fetten Wurm mit Eigenlob fürs Zuspätkommen.

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